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N° 1297
18. - 24.03.2023

nächste Aktualisierung
am 25.03.2023



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Frédéric Chopin, John Field, Benjamin Britten, Ottorino Respighi, Fred Hersch u. a.

„Nightscapes“

Magdalena Hoffmann

DG/Universal 002894861724
(76 Min., 2&6/2020, 1&8/2021)

„Nächtliche Landschaften“, so überschreibt die Schweizer Harfenistin Magdalena Hoffmann das Programm ihres Debüt-Album. „Die Dunkelheit hilft, den Blick nach innen zu richten, die Seele ‚spannt ihre Flügel aus‘.“ Tatsächlich strahlen die Bearbeitungen von Chopin-Walzern oder zweier Nocturnes von John Field die Entspanntheit einer Hotelbar im Halbdunkel aus. Das gilt auch für Titel von Respighi bis Marcel Tournier, Clara Schumann bis Fred Hersch, so wie sie hier – farbenreich, wohl abgewogen und differenziert – von der 31-Jährigen dargeboten werden.
Ein Faible für leise Töne schlägt unmittelbar in Atmosphärisches um. Und doch stehen im Zentrum zwei gewichtige Werke: die Suite op. 83 von Benjamin Britten sowie eine Harfen-Fantasie des Cortot-Schülers Jean-Michel Damase (über Themen aus Offenbachs „Les Contes d’Hoffmann“). Bei aller Abwechslungslust, das dem in vier (!) Anläufen produzierten Album anzumerken ist, liegt über allem ein entspannend luftiger Schleier von milderndem Satin. Kein Zweifel, hier soll ein Lounge-Charakter hergezaubert werden, ohne Abstriche beim Repertoire. Und das gelingt auch.
Die Solistin lehrt in Innsbruck und spielt im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bei der Deutschen Grammophon dürfte man seit Nicanor Zabaleta (in den 60er Jahren) in niemanden mehr groß investiert haben, der die Harfe spielt. Es versteht sich, dass unter heutigen Auspizien im Booklet mindestens fünf magazinfähige Porträtfotos der Solistin zu finden sein müssen. Sie sind da. Mag der Satz „Maybe we’ll meet in dreams“, mit dem die Musikerin ihren Einführungstext beschließt, eine Spur zu animierend ausgefallen sein: Das Album ist gelungen. Ein Start ist gemacht.

Robert Fraunholzer, 12.02.2022



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