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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Sebastian Bach

Goldberg-Variationen, BWV 988

Jean Rondeau

Erato/Warner 9029650811
(106 Min., 4/2021) 2 CDs

Zahlreiche Pianisten haben in den letzten Jahrzehnten Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ auf modernen Instrumenten gespielt. Vor allem die kühne Debüt-Aufnahme von Glenn Gould aus dem Jahr 1955 hat dem Werk Kultstatus verschafft. Dass Bach seine „Clavier-Übung“ ursprünglich für Cembalo komponierte, ist im heutigen Konzertbetrieb fast ein bisschen in Vergessenheit geraten. Der französische Cembalist Jean Rondeau kehrt nun mit seiner neuesten Einspielung zu den historischen Wurzeln zurück. Von verstaubter Musealität ist hier allerdings nichts zu spüren.
Mit viel frischer Energie geht Rondeau die berühmte „Aria mit verschiedenen Veränderungen“ an. Seine ebenso feingliedrige wie lebendige Interpretation dürfte die Hörer kaum mehr loslassen. Nach einer häufig zitierten Anekdote soll Bach die „Goldberg-Variationen“ für seinen an Schlaflosigkeit leidenden Förderer Hermann Carl von Keyserlingk geschrieben haben. Nach dessen Hofmusikus wurde das Werk im Nachhinein benannt. Sollte Bachs Schüler Johann Gottlieb Goldberg das Stück mit 30 Variationen auch nur annähernd so klar, prägnant und mitreißend gespielt haben, wie es jetzt Rondeau tut, dürften Keyserlingk die Nächte wie im Flug vergangen sein. Für seine Einspielung verwendete Rondeau eine Notenedition mit Bachs eigenen Einzeichnungen und Korrekturen. Er werde aber sein Leben lang weiter an den „Goldberg-Variationen“ arbeiten, verrät der Cembalist. Auf das, was noch folgen wird, darf man also bereits gespannt sein.

Corina Kolbe, 12.02.2022


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