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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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„Vermillion“

Kit Downes, Petter Eldh, James Maddren

ECM/Universal 3880001
(46 Min., 6/2021)

Der Titel gibt ein Rätsel auf. Meint „Vermillion“ die Farbe zinnoberrot oder eines der Countys oder der Städte in Amerika oder Kanada mit diesem Namen? Fakt ist: Die elf Songs geben keinen Hinweis. In ihnen brennt das Trio kein Feuerwerk ab. Im Gegenteil: Sie lassen die Töne wie Schneeflocken schweben oder wie Haare in einem sanften Sommerwind, in der Bewegung miteinander verbunden und doch nicht starr aneinandergefesselt. Das ist keine Musik zum Mitgrooven. Wohl aber eine akustische Traumreise, die zum Mitdriften einlädt.
Sanft strömen Töne aus Kit Downes Klavier, zauberhafte Läufe und wunderbare Melodien. Und manchmal auch nur ein einzelner Ton oder Akkord. Der Kontrabassist Petter Eldh bringt eine dunklere, tiefere, ähnlich bewegliche Farbe ein, und der Schlagzeuger James Maddren setzt mit Schlagen auf Ränder und Zentren von Becken und Trommeln feinsinnig Glanzlichter und weitere, sensibel mitschwebende Klangpunkte.
Ähnlich wie die Farbtupfer der impressionistischen Maler sich zu Abbildern einer gegenständlichen Welt fügen, verdichten sich die Klangtupfer, driften auseinander, überlappen sich, umgarnen sich, wehen auf und ab und vereinen sich zu akustischen Kumuluswolken oder fragilen Strömen, die schon ein Hauch in eine andere, nicht minder transparente Richtung bläst. Schließlich landen sie – als Abschluss der akustischen Flüge über von Mitgliedern des Trios komponierte Themen und Strukturen – bei einer lichten Version von Jimi Hendrix‘ Rockklassiker „Castles Made of Sand“. Die könnten im Abendlicht rot glühen oder in einem der Vermillions stehen. Aber auch überall sonst auf der Welt.

Werner Stiefele, 12.02.2022


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