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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Felix Mendelssohn Bartholdy

Complete Works for Piano Solo

Ana-Marija Markovina

Hänssler CLASSIC/Profil Medien HC18043
(1100 Min., 3/2018-4/2021) 12 CDs

Der editorische Wert dieser Gesamtaufnahme der Klavierwerke Felix Mendelssohn Bartholdys ist unschätzbar: Auf insgesamt zwölf CDs hat Ana-Marija Markovina alles eingespielt, was verfügbar war, beginnend mit Werken aus Kinder- und Jugendtagen, endend mit revidierten Fassungen einer ganzen Reihe von Stücken. Sich an der Chronologie und dem Werkverzeichnis des großen Mendelssohn-Biographen Larry Todd zu orientieren war eine sehr gute Entscheidung – anders wäre es kaum gelungen, diese überraschende Fülle von Material so vergleichsweise übersichtlich zu ordnen. Vorteilhaft ist auch der Service, den das opulente Beiheft bietet: Zu jedem Stück gibt es einige Zeilen Anmerkungen (aus der Feder der Pianistin?), die eine unmittelbare kursorische Einordnungshilfe des Gehörten ermöglichen. Bei der Aufbereitung des Einführungstextes entzog es sich allerdings offenbar der Aufmerksamkeit der Redaktion, dass die deutsche Übersetzung des vermutlich original englischen Textes nicht nur hölzern, sondern teils auch kurios unverständlich geraten ist. Wer des Englischen mächtig ist, schmunzelt diesen Lapsus weg und schaut einfach ein paar Seiten weiter, was tatsächlich gemeint war.
Es gehört eine Menge Leidenschaft dazu, so eine Menge an Musik einzustudieren und dabei auch Mühe auf Frühes, weniger Ausgefeiltes zu verwenden. Markovina, für die der enzyklopädische Ansatz zur künstlerischen Grundhaltung gehört, hat sich hier wirklich tief hineingegraben in die Musik des faszinierenden Felix Mendelssohn, für den das häufig stupend virtuose Klavierspiel offenbar eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel war. Wir kennen das aus seiner Kammermusik mit Klavierbeteiligung und aus seinen Klavierkonzerten. Anhand der Musik für Soloklavier konnten wir es bisher nicht so umfassend erleben. Dafür, dass dies nun möglich ist, nehmen wir in Kauf, dass es den Interpretationen hier und da am allerletzten Finish fehlt: Da, wo es technisch sehr anspruchsvoll wird – nehmen wir als Beispiel das „Spinnerlied“ aus Opus 67 –, läuft nicht immer alles völlig rund.

Michael Wersin, 29.01.2022


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