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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Frédéric Chopin

Nocturnes

Stephen Hough

Hyperion/Note 1 CDA68351
(111 Min., 7/2020) 2 CDs

Solche Gesamtaufnahmen sind eine Seltenheit geworden. Was nicht nur am Überangebot an Klavieraufnahmen von Chopin-Piecen liegen mag. Gerade seine Nocturnes sind trotz ihrer verlockendsten Reize für viele nicht mehr als hübsche Salonware. Nun aber legt der Engländer Stephen Hough nicht nur alle offiziellen Nocturnes von Chopin vor, sondern ergänzt das Programm durch drei Nocturnes, die wohl aus dem Umkreis Chopins stammen. Und Hough entpuppt sich als der ideale Interpret für diese Musik. Allein schon deswegen, weil er sich penibel genau an die eigene Richtschnur hält, die er in seinem Booklettext mit den Worten formuliert: „Eine gute Atemtechnik ist für Sänger wichtig, und für Pianisten ebenso.“ Mit diesem pianistischen Atem spürt Hough dem allgegenwärtigen Belcanto-Geist nach. Zugleich besitzt sein Spiel genau diesen ungeheuren Reichtum an Stimmungsnuancen, agogischer Subtilitäten und dynamischer Farben, um anhand auch seines wunderbar singenden, völlig unparfümierten Tons aus jedem Nocturne eine kleine, individuelle Szene zu machen. Und dabei entdeckt man zwischen den Notenzeilen immer wieder Erstaunliches. Wie etwa in dem Nocturne op. 32/I, das überdeutlich macht, was Liszt so alles vom Ausdrucksmusiker Chopin gelernt hat.

Guido Fischer, 29.01.2022


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