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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Fanny & Felix Mendelssohn

Streichquartette

Takács Quartet

Hyperion/Note 1 CDA68330
(75 Min., 11/2020)

Als Fanny Mendelssohn 1834 ihrem Bruder ihr einziges Streichquartett zeigte, war dieser nicht gerade begeistert von dem Werk. Speziell an den Modulationen mäkelte er da besserwisserisch rum. Dabei muss sich das viersätzige Quartett angesichts der aufgefahrenen Bandbreite, die von beherzter Kontrapunktik über einen gewissen Divertissement-Schwung bis hin zur romantischen Ausdrucksherrlichkeit reicht, nicht verstecken. Mit Verve, rhythmischer Präzision und einem einfühlsam lyrischen Ton geht denn nun auch das ungarische, längst in den USA beheimatete Takács Quartet dieses Es-Dur-Quartett an und eröffnet mit ihm zugleich ein reines Mendelssohn-Album. Von Felix Mendelssohn spielt man danach das Quartett op. 13 (1827) sowie jenes Opus 80, das er 1847 und damit im Jahr des Todes seiner Schwester geschrieben hat. Mit robustem, bisweilen leicht etwas zu überdreht und überhastet wirkendem Zugriff geht man dieses Spätwerk an – als wollte man partout aus diesem Quartett die Seelenmarter des trauernden Bruders herausschleudern. Aus einem Guss kommt aber auch das Quartett des 18-Jährigen nicht daher – angesichts der allzu offensichtlichen Vibrato-Schlieren und übernervösen Entladungen. Dafür entschädigt immerhin die konzertant-virtuose Impulsivität.

Guido Fischer, 22.01.2022


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