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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Georg Philipp Telemann, Giovanni Platti, Antonio Vivaldi, Francesco Geminiani

„Concerti all’arrabiata“

Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz

Aparté/hm-Bertus AP262
(49 Min.) 10/2020 CDs

Barocke Concerti – ein Thema, dass sich angesichts der Fülle von Einspielungen gerade auch aus historisierender Perspektive schon so langsam erledigt hat? Mitnichten, wie die vorliegende Produktion des Freiburger Barockorchesters unter Leitung von Gottfried von der Goltz beweist. Da ist z. B. gleich das erste Stück des Programms, Georg Philipp Telemanns D-Dur-Concerto TWV 52:D2: Nach einigen recht konventionellen einleitenden Phrasen katapultiert einen der satte Sound der beiden Solo-Hörner unversehens in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit, der rasch in Begeisterung übergeht: Toll, wie Telemann in diesem Concerto so kreativ mit den Möglichkeiten der Naturhörner arbeitet. Noch um einiges spektakulärer kommt das Klangbild des anderen Telemann-Stücks in diesem Programm daher: Mit Piccolo-Flöte, Chalumeau, Oboe, zwei Kontrabässen plus Streichern und Continuo ist die Sinfonia in G-Dur TWV 50:1 besetzt – wahrlich ein außergewöhnliches Hörerlebnis. Zwischen diesen Eckpfeilern des Programms geht es höchstens besetzungstechnisch ein wenig konventioneller zu: Francesco Geminianis Concerto grosso d-Moll für Streicher und Continuo nach Arcangelo Corellis op. 5 Nr. 12 ist eine exzessive „Follia“ von elf Minuten Dauer, die die für sich genommen simple thematische Idee u. a. auf Basis zahlreicher Tempowechsel zum abwechslungsreichen Erlebnispark macht. Vivaldis Concerto Es-Dur RV 483 für Fagott und Streicher, eines von 39 Stücken für diese Besetzung lebt von der Virtuosität, die der Komponist dem Solisten – hier Javier Zafra – abverlangt. Giovanni Benedetto Plattis Oboenkonzert in g-Moll schließlich, auf den ersten Blick vielleicht das konventionellste Stück des Programms, wird vor allem durch Ann-Kathrin Brüggemanns charmante Gestaltung des Soloparts überzeugend zum Leben erweckt. Tatsächlich gelingt es dem Freiburger Barockorchester mit seinen Solistinnen und Solisten, das Thema „Concerto“ erneut von einer sehr originellen Seite zu beleuchten und damit die Vielfalt dieser Gattung nachdrücklich in Erinnerung zu rufen.

Michael Wersin, 18.12.2021


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