ECM/Universal 002894855984
(63 Min., 11/2018)
33 Jahre alt war György Kurtág bereits, als er 1959 seinen offiziellen Werkkatalog mit einem Streichquartett einläutete. Und mit dieser kammermusikalischen Gesprächsform sollte er sich fortan regelmäßig beschäftigen. Wenngleich Kurtág dafür nicht die große Satzform wählte, sondern sich in bisweilen mikrokosmisch kleinen Klangwelten bewegte. In bester Tradition des von ihm bewunderten Anton Webern schrieb er etwa musikalische Miniaturen von radikal kurzer Spieldauer. Wie etwa in seinem „Officium breve“ op. 28 mit seinen 15 Piècen, die in ihrer oftmals extrem reduzierten Tonsprache bisweilen schon nach 20 Sekunden wieder im Nichts entschwinden. Mit diesem 1989 vollendeten Zyklus, den Kurtág dem ungarischen Webern-Experten Endre Szervánszky widmete, beschließt das amerikanische Parker Quartet nun sein jüngstes Album. Und wie bei den ebenfalls zu hörenden „Six moments musicaux” op. 44 von Kurtág spüren die vier Musiker packend und dabei seismografisch genau den musikalischen Wesen, Stelen und Gedanken des ungarischen Altmeisters nach. In ganz andere Sphären bricht man zwischendurch mit Dvořáks Streichquintett Nr. 3 op. 97 auf, für das man sich die Bratschistin Kim Kashkashian mit ins Team geholt hat. Und gemeinsam präsentiert man mit all den herrlichen Melos-Bögen und dem volksmusikantischen Elan nun einfach wunderbarste Herzensmusik.
Guido Fischer, 13.11.2021
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