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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Sounds From The Ancestors

Kenny Garrett

MacAvenue/in-akustik 0321180
(77 Min., k. A.)

Kenny Garrett blickt zurück. Auf die Musik seiner Vorfahren – und das ist für den Altsaxofonisten kein Blick gen Afrika, sondern auf die Größen von Jazz, Soul, Funk und Afro-Kubanischer Musik. Er wollte einige der Klänge aus seiner Kindheit aufgreifen, sagt er. „Klänge, die einen wie John Coltranes ‚A Love Supreme‘ aufbauen“, aber auch die von Aretha Franklins „Amazing Grace“, Marvin Gayes „What’s Going On“ und der spirituellen Seite der Kirche. Dieser „Geist meiner Vorfahren“ spiegelt sich in seinem facettenreichen, je nach Situation drängenden oder sanften, einschmeichelnden und ekstatischen, jeden Ton einzeln einfärbenden Saxofonspiel, wobei er vor allem im nachdenklichen Titelstück die Atmosphäre von Gottesdiensten, Gebeten und der musikalischen Tradition der Yorubas zusammenbringt.
Zwei Versionen seiner Komposition „It’s Time To Come Home“ umrahmen die acht Titel umfassende Disc. Beide vereinen ein afro-kubanisches Fundament mit melodischen Passagen und von fast perkussiven Atemstößen angeregten Saxofontupfern – zu Beginn der Disc mit Vokalgesang und zum Abschluss in einer instrumentalen Quintettversion. Dazwischen erinnert mit „Hargrove“ eine aus Elementen von Hard Bop, R&B und Hip-Hop komponierte, kraftvolle Nummer an den 2018 verstorbenen Trompeter Roy Hargrove, wobei zwischendurch das Thema von Coltranes „A Love Supreme“ aufschimmert. In „When The Days Were Different“ kommen Soulfunk und die Orgel- und Spiritualklänge der Black American Church zusammen, und mit „For Art’s Sake“ ehrt er die Schlagzeuger Art Blakey und Tony Allen, wobei der Schlagzeuger Ronald Bruner und der Perkussionist Ronald Bird Afro- und Bebop-Beats mit dem Stakkato der modernen Jazzschlagzeuger verschmelzen. „What Was That?“ und „Soldiers of the Fields/Soldats des Champs“ basieren ebenfalls auf einem intensiven Rhythmusgeflecht, wobei Garrett unter anderem in der von Snare-Drums untermalten Doppelnummer jene Musiker ehrt, die für den Fortbestand des Jazz kämpfen. Zu dieser Gruppe gehört auch der inzwischen 60-jährige Saxofonmeister Garrett selbst.

Werner Stiefele, 25.09.2021


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