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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Benjamin Britten, Ralph Vaughan Williams u. a.

„The British Project“ (Sospiri, Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis u. a.)

City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla

DG/Universal 002894861547
(72 Min., 10/2019, 11/2020, 3/2021)

Mit der lettischen Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla ist zumindest auf Tonträger kein 08/15-Repertoire zu haben. Was sie übrigens schon bei ihrem ersten Album als neue Leiterin des City of Birmingham Symphony Orchestra bewiesen hat – mit Werken des gerade schwer in Mode gekommenen Mieczysław Weinberg. Ihr drittes Album trägt nun den Titel „The British Project“. Dafür hat Gražinytė-Tyla mit Edward Elgar, Benjamin Britten, William Walton sowie Ralph Vaughan Williams nicht nur diesmal ein prominent besetztes Viergestirn zusammengestellt. Mit Brittens „Sinfonia da Requiem“ sowie Vaughan Williams „Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis“ sind schon zwei ziemliche Repertoire-Hits zu hören. Den breiten Publikumsgeschmack dürfte das Programm aber trotzdem nicht bedienen. Dafür durchzieht die vier Werke – von Edward Elgars wenig geläufigem Orchester-Adagio „Sospiri“ bis eben zu Vaughan Williamsʼ Tallis-Hommage – ein allzu bittersüßer, den Abschied „besingender“ Grundton. Und bisweilen stellt sich immer auch – selbst in der Sinfonischen Suite aus Waltons Oper „Troilus and Cressida“ – eine geradezu meditative Haltung ein, wie sie sonst auch Samuel Barbers „Adagio“ oder die Musik des estnischen Komponisten Arvo Pärt ausmachen. Dass man „The British Project“ dennoch ein großes Publikum wünschen mag, liegt nicht nur an der Kostbarkeit dieser Musik, sondern an dem magischen, nie ins pure Pathos umkippenden Klang des City of Birmingham Symphony Orchestras. Der expressive Gestus, die sich weit verzweigenden Streicherlinien, das schimmernde Hell-Dunkel-Spiel, die glühende Hymnik – Mirga Gražinytė-Tyla hält die Zügel gerade so stramm in den Händen, dass die klangliche Differenzierung bis ins feinste Pianissimo hinein gelingt und der bewegende Gesamtatem dieser Aufnahme gewahrt bleibt.

Guido Fischer, 21.08.2021


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