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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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An East African Journey

Omar Sosa

Skip/Soulfood SKP 9150
(56 Min., 2009/2018)

Dass das Goethe Institut deutsche Jazzmusiker für Konzerte in seinen ausländischen Niederlassungen engagiert, hat schon oft zu ungewöhnlichen Alben mit Begegnungen oder Fusionen der Gäste mit Musikern der Gastländer geführt. Ähnliche Tourneen organisiert auch die Alliance française. Omar Sosa, Weltbürger mit kubanischen Wurzeln, genoss 2009 die Möglichkeit zu einer Rundreise durch Ostafrika. Dort ging er mit einheimischen Musikern ins Studio, dokumentierte traditionelle Instrumente und Songs. Diese Aufnahmen lagen unbearbeitet im Archiv, bis er sie 2018 mit dem Schlagzeuger Steve Argüelles und dem Kontrabassisten und Synthesizer-Spezialisten Christophe ‚Disco‘ Minck zu weltmusikalischen Stücken mit Jazz- und Popeinflüssen ausbaute.
Die Basic-Tracks, die ihm der Valhia-Spieler Rajery auf Madagaskar mit dem zitherähnlichen Instrument eingespielt hatte, unterfütterten Sosa und Partner so zurückhaltend, dass in allen drei Bearbeitungen der volksmusikalische Charakter erhalten bleibt. Ähnliches gilt auch für die zwei Stücke, die mit Monja Mahafay auf einem anderen, ebenfalls mit der Zither verwandten Marovany entstanden. Im Gegensatz dazu mutiert „Elrababa“ von Dafaalla Elhag Ali aus dem Sudan zu beschwingtem Ethnopop. In „Che Che“ verstärkt die Band den untergründigen Swing des äthiopischen Lyraspielers Seleshe Damessae. An die einsaitige Berimbao aus Brasilien erinnert das Saiteninstrument, mit dem Steven Sogos aus Burundi den Song „Kwa Nyogokuru Revisited“ grundiert. Ähnlich behutsam behandeln Omar Sosa und Partner auch Stücke aus Kenia, Sambia und Mauritius. Zum Abschluss zieht das auf der Basis einer Aufnahme mit dem Perkussionisten Menwar von Mauritius entstandene „Ravann Dan Jazz“ in seinen Bann. Ob Omar Sosa bei seinen Begegnungen den Wurzeln des Jazz näher kam, sei dahingestellt. Dessen ungeachtet spiegelt die Disc seine Entdeckerfreude und die Vielfalt der afrikanischen Musik.

Werner Stiefele, 17.04.2021


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