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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart

Arte Nova Voices: Franco Fagioli

Franco Fagioli, Alexandra Zabala, Philharmonisches Orchester der Marken, Gustav Kuhn

Arte Nova/BMG 82876 58835-2
(54 Min., 11/2003) 1 CD

Südamerika bereicherte den internationalen Sängernachwuchs bisher vor allem im Tenorfach. Dies ändert sich nun schlagartig mit dem Auftreten des 23 Jahre jungen Franco Fagioli, der nicht nur hinsichtlich seines Stimmfachs, sondern auch bezüglich des dadurch für ihn prädestinierten Genres in eine ganz andere Richtung strebt als diejenige des jugendlichen Liebhabers im romantischen italienischen Opernrepertoire: Fagioli wird als Countertenor voraussichtlich in den nächsten Jahren zu breiter Popularität in der Welt der Alten Musik gelangen.
Schon jetzt verfügt Fagioli, der aus der argentinischen Provinz Tucumán stammt und dort zunächst Klavier studierte, über eine angenehm timbrierte, wendige Counter-Stimme mit ausgeprägter Tiefe (auf dieser CD zu erleben etwa in Mozarts "Venga pur, minacci e frema" aus "Mitridate") und guter, wenn auch noch nicht vollkommen rund laufender Koloratur, wie er sie u. a. in Händels "Venti, turbini" (Rinaldo) zur Anwendung bringen kann. Was seinem Stimmklang an letztem Finish und Glanz hier und da noch fehlt, wird wohl in den nächsten Jahren hinzukommen, wenn es Fagioli gelingt, sein Material noch ein wenig exakter und ökonomischer zu führen, als er dies ohnehin bereits tut. Fagioli scheint sich nicht auf das einschlägige Repertoire aus dem Bereich der Alten Musik beschränken zu wollen: Sowohl seine bisherige Repertoireliste als auch das Programm dieser CD lässt ein starkes Interesse an der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts erkennen. War er auf der Bühne und im Konzertsaal u. a. bereits als Cherubino und als zweiter Sopran in der C-moll-Messe zu erleben, so widmet er sich in seinem Rezital der Partie des Sesto (La clemenza di Tito), dabei die schwierige Arie "Parto, ma tu ben mio" mit ihrem Koloratur-Schluss etwas atemlos, aber insgesamt mit bemerkenswerter Präsenz und Gebündeltheit meisternd. Auf Fagiolis weitere Karriere darf man gespannt sein.

, 01.09.2007


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