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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Sergei Rachmaninow, Igor Strawinski u. a.

„The Russian Album“

Lucas Jussen, Artur Jussen

DG/Universal 002894855371
(62 Min., 7/2020)

Im Stall der Deutschen Grammophon scheinen die Tastentiger augenblicklich Russland im Visier zu haben. Nach Daniil Trifonov haben nun auch die niederländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen ein „Russian Album“ veröffentlicht. Für die fleißigen, aber immer noch jungen Künstler – 26 und 22 Jahre alt – ist es bereits der siebte Albumsauftritt bei dem Gelblabel; zuletzt war Bach angesagt. Dieser kontrastive Wechsel, der nicht nur dem allfällig bedachten 50. Todestag von Igor Strawinski geschuldet ist, reißt vom ersten Takt durch seine Energie und Freude, die Vibranz und Vitalität der Ausführung mit. Das Klavierduo packt satt zu, bleibt aber stets transparent und ausbalanciert, wird nie ungestüm oder unsauber. Musik des 19. und 20. Jahrhundert steht dabei im Fokus. Und so knallbunt kräftig wie das von Wassily Kandinsky inspirierte Cover in Rot, Blau, Gelb und Schwarz leuchtet, so klingt es auch. Als bekanntestes Stück darf die auch von Martha Argerich gern traktierte Suite für zwei Klaviere von Sergei Rachmaninow gelten, wo Salonkultur glimmt, ein Walzer gemächlich flutet, eine Romanze schmachtet und die Tarantella sich wiegt. Schwer und virtuos, dabei fingerflink und frech rasen die beiden äußerst wachen Jussens zuvor mit hohem Adrenalinpegel durch Dmitri Schostakowitschs eiliges Concertino für zwei Klaviere. Pure Energie des hektischen 20. Jahrhunderts pulst ebenso durch Strawinskis farblich facettenreiches wie mit seinen Muskeln spielendes Konzert für zwei Klaviere von 1935, das hier grandios bewältigt wird. Und am Ende klingt dieses wirklich runde Album in purer Nostalgie mit zwei Charakterstücken aus der „Silhouettes“-Suite von Anton Arenski aus.

Matthias Siehler, 10.04.2021


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