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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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„Love You Madly“: Live – At Bubbaʼs

Monty Alexander

Resonance Records/harmonia mundi HCD2047
(91 Min., 8/1982) 2 CDs

Das „Bubbaʼs“, genauer „Bubbaʼs Jazz Restaurant“ in Fort Lauterdale, Florida, war in den 1970er- und 1980er-Jahren eine Institution im amerikanischen Jazzleben. Dort wurden Konzerte von Art Blakey (mit Wynton Marsalis), Ahmad Jamal sowie Carmen McRae mitgeschnitten und teilweise auf obskuren Labels veröffentlicht. Monty Alexander hingegen hat einen gut abgemischten Bandmitschnitt aus seinem Privatbesitz an die Firma weitergegeben. Außerdem haben er, der Kontrabassist Pal Berner, der Schlagzeuger Duffy Jackson und der Percussionist Robert Thomas Jr. dem Produzenten Zev Feldman Interviews gegeben, die im Booklet abgedruckt sind.
Wie immer vereint sein Spiel einen Hauch von Karibik mit viel Jazz, wobei spürbar bleibt, dass sich der 1944 geborene Pianist in seiner Jugend intensiv mit Oscar Peterson befasst hat. Wie der Kanadier verfügt er über eine sensationelle Technik, und wie sein einstiges Vorbild bleibt er in allen Titeln diszipliniert. In seiner Jugend arbeitete er auf Jamaika als Hotel- und Barpianist. Dort hat er gelernt, sein Publikum zu unterhalten. So verwandelt er „Fungi Mama“ in eine heitere Nummer, in denen seine Calypso-Wurzeln durchdringen, und „Body And Soul“ garniert er mit plüschig-effektvollen Verzierungen. Andererseits kommt die „Samba de Orfeu“ bei ihm so vergnügt wie bei wenigen anderen Interpreten daher. Mit „Reggae Later“ hat er zudem eine verblüffende Kreuzung aus Reggae und Swing im Repertoire.
Alexanders Stärke ist es, auch Blues und Balladen nie ins Düstere abgleiten zu lassen. Er bevorzugt stattdessen die mittleren und höheren Regionen und aufwärts führende Tonbewegungen. Wer traurige, fallende Linien hören will, muss lange warten, zumal sich diese in aller Regel wieder umkehren oder zumindest ein hohes Funkeln aufgesetzt bekommen. Die Musizierlust und das agile, homogene Zusammenspiel des Quartetts machten 1982 im „Bubbaʼs“ und heute beim Anhören des Doppelalbums gute Laune.

Werner Stiefele, 23.01.2021


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