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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Im Frühjahr 2019, als eine Einflussnahme epidemiologischer Umstände auf das Musiktheater noch außerhalb jeglicher Vorstellungen lag, brachte John Eliot Gardiner Georg Friedrich Händels „Semele“ als „staged concert“ auf die Bühne des Londoner „Alexandra Palace Theatre“. Im Rahmen dieser Produktion entstand der vorliegende Mitschnitt. Zweieinhalb Jahrzehnte zuvor hat sich Gardiner schon einmal dieser „schlüpfrigen Oper“ – so urteilte einstmals der Messias-Librettist Charles Jennens über das umstrittene Stück – gewidmet, damals mit einer interessant gemischten Sängerbesetzung aus Mainstream-Interpreten (Norma Burrowes, Robert Lloyd) und Alte-Musik-Protagonisten (Patricia Kwella, David Thomas). Nun treffen wir eine Reihe von hierzulande noch wenig bekannten Künstlerinnen und Künstlern an: Die junge britische Sopranistin Louise Alder brilliert in der Titelpartie (berückend schön ihr „O sleep, why dost thou leave me“ im zweiten Akt), der englische Tenor Hugo Hymas gestaltet mit seiner herrlich jungendfrischen, metallischen wie geschmeidigen Stimme die Partie des Jupiter. Gut ist es offenbar bestellt um den Sängernachwuchs, und geschickt verstand es Gardiner, die Rollen dieser ersten englischsprachigen Voll-Oper zu besetzen. Und Händels Musik? Wir erleben die übliche Folge knackiger Chorsätze, rhetorisch packender Rezitative, famoser Arien – man bestaunt bis heute ungebrochen die Schöpferkraft dieses Meisters. Es lohnt sich, solche Bühnenproduktionen auf den Weg zu bringen, man genießt sie in vollen Zügen. Hoffentlich wird es bald wieder möglich sein.

Michael Wersin, 23.01.2021


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