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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Antonio Vivaldi

Lost Concertos

Federico Guglielmo, Roberto Loreggian, Modo Antiquo, Federico Maria Sardelli

Glossa/Note 1 GCD924601
(61 Min., 12/2019)

Stimmt er also doch, der gern zitierte, weil lästerliche Strawinski-Ausspruch, Antonio Vivaldi habe das gleiche Concerto gleich 400 Mal neukomponiert? Natürlich nicht, das erweist allein schon die Fülle an bisher unbekannten geigerischen Einfällen, die die andauernde Arbeit der wieder aufblühenden Vivaldi-Edition als eines der bedeutendsten (auch) CD-Langzeitunternehmen auf uns hat prasseln lassen. An dieser ist zudem an zentraler Stelle der Musikologe und Dirigent Federico Maria Sardelli beteiligt. Und der wiederum hat jetzt auf dem Konkurrenzlabel Glossa einmal mehr tief in die Vivaldi-Werkstatt blicken lassen, indem er uns unter dem griffigen Titel „Lost Concertos for Anna Maria“ sechs sehr schöne, durchaus plausible Geigenkonzert-Rekonstruktionen präsentiert. Die wiederum gehen zurück auf die erhaltenen Solostimmen plus Bass plus in drei Fällen noch eine Orgel als weiteres, mit der Violine in engen Dialog tretendes Soloinstrument. Sie alle finden sich in einem im Conservatorio Benedetto Marcello aufbewahrten Stimmbuch jener berühmten, aber eben familiennamenlosen Anna Maria della Pietà (1696–1782), die die beste Geigerin des legendären Waisenhausorchesters des Ospedale della Pietà war – und auch ein besonderer Liebling des prete rosso; als Vivaldi mit Unterbrechungen als maestro di violino, später auch dei concerti am Ospedale von 1702 bis 1738 tätig war. Sardelli führt nun aus, wie er – wissend um Vivaldis gewaltigen, immer wieder neu zusammengefügten Zettelkasten an Einfällen, Bauplänen und Melodien – diese hübschen Werke nachempfunden hat. Er selbst dirigiert das klein besetzte, aber lebendig aufspielende Consort Modo Antiquo. Federico Guglielmo an der Geige und Roberto Loreggian lassen diese galant-gefälligen Partituren mit neu vitalisierten Vivaldi-Geistesblitzen funkeln.

Matthias Siehler, 16.01.2021


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