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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke, Witold Lutosławski

Konzert für Klavier, Trompete und Streicher; Konzert für Klavier und Streicher; Variationen über ein Thema von Paganini

Denis Matsuev, Gábor Tarkövi, Kammerorchester Wien-Berlin, Rainer Honeck

DG/Universal 4838489
(54 Min., 9 & 12/2015)

Denis Matsuev kann es einfach – und kann es daher auch zu Recht einfach nicht lassen. Wo Kollegen am Anschlag spielen, kann er schließlich noch locker und leicht nachlegen. Was er dann schon mal bis in den – für Normalsterbliche – roten Bereich hinein zeigt. Wie etwa auf der Zielgeraden von Dmitri Schostakowitschs Konzert für Klavier, Trompete und Streicher. Da haben sich Matsuev, sein konditionsstarker Sparringspartner Gábor Tarkövi auf der Trompete sowie das Kammerorchester Wien-Berlin bereits ein ziemlich turbulentes Wettrennen geliefert. Doch beim Schlussspurt zündet Matsuev noch einmal den Turbo und legt mit wildestem Akkordprasseln eine irrwitzige Varieté-Show auf die Bretter bzw. die Tasten.
Mit so viel Pep, Drive, Energie, Tollkühnheit und halt auch Akrobatik hat man dieses Konzert in letzter Zeit selten geboten bekommen. Was nicht nur Matsuevs Ruf untermauert, einer der tollsten Teufelskerle für diese Art von Repertoire zu sein. Auch das von Rainer Honeck geleitete, sich aus Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker zusammensetzende Kammerorchester Wien-Berlin sowie der inzwischen ehemalige Berliner Solo-Trompeter Gábor Tarkövi funktionieren wie ein Schweizer Uhrwerk. Kein Wunder, dass auch das zweite Virtuosenstück des Albums, die Paganini-Variationen des Polen Witold Lutosławski in der Bearbeitung für Klavier, Streicher und Perkussion, nicht weniger unterhaltsam und mit jazziger Coolness über die Rampe kommt. Das dritte Hauptwerk der Einspielung ist von alledem aber das genaue Gegenteil. Das 1979 vom Deutsch-Russen Alfred Schnittke komponierte Klavierkonzert ist ein musikalisches, in düsterste Farben getauchtes Schreckensgemälde, bei dem selbst Bach-Anleihen nichts gegen die manisch monotonen, apokalyptisch anmutenden Rhythmen ausrichten können. Halszuschnürende Musik ist das – mit großer Anteilnahme gespielt.

Guido Fischer, 30.05.2020


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