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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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The Women Who Raised Me

Kandace Springs

Blue Note/Universal 0863388
(k. A.)

Indem Kandace Springs ihr Album „The Women Who Raised Me“ nennt, erweist sie Diana Krall, Ella Fitzgerald, Nina Simone, Sade, Lauryn Hill, Bonnie Raitt, Astrud Gilberto, Carmen McRae, Dusty Springfield, Roverta Flack, Billie Holiday und Norah Jones die Reverenz. Angeblich hatte sie als Teenager eine Scheibe letzterer so sehr beeindruckt, dass sie in deren Fußstapfen treten wollte. Was sie nicht macht, denn sie hat eine andere, überaus angenehme Altstimme, und auch ihre Art, die Texte – übrigens sehr verständlich – zu gestalten.
Dennoch lässt auch ihr zweites Album auf dem Label Blue Note ähnlich wie die Vorgängerscheibe „Soul Eyes“ vor zwei Jahren eine dezente Retro-Orientierung spüren. Das ist nicht schlecht, denn sie macht es gut. Das beginnt mit ihrem swingenden Einstieg in das einleitende Kontrabasssolo von Christian McBride in „Devil May Care“ und endet mit einem bedrückenden, lediglich mit einem E-Piano begleiteten „Strange Fruit“, das Billie Holiday 1939 den in den Bäumen hängenden Opfern rassistischer Lynchmorde gewidmet hat.
Nicht nur dieser Song, sondern das gesamte Album ist mit Flügel oder E-Piano (Kandace Springs), Gitarre (Steve Cardenas), Scott Colley (Bass) und Clarence Penn (Schlagzeug) sparsam instrumentiert. Als Gäste bringen der Saxofonist David Sanborn in „I Put A Spell On You“, der Trompeter Avishai Cohen in „Pearls“ und „I Can't Make You Love Me“, der Saxofonist Chris Potter in „Gentle Rain“ und „Solitude“ sowie die Flötistin und Sängerin Elena Pinderhughes in „Ex-Factor“ und „Killing Me Softly With His Song“ etwas – nicht zu wenig und nicht zu viel – zusätzliche Farbe in die Produktion.
Hier zeigt sich, dass sich Kandace Springs richtig entschied, auch ihre zweite Blue-Note-Scheibe von Larry Klein produzieren zu lassen. Seine Referenzen umfassen unter anderem seine Ex-Ehefrau Joni Mitchell, die Sängerinnen Holly Cole, Madeleine Peyroux, Tracy Chapman, Melody Gardot und den Trompeter Till Brönner. Kandace Springsʼ Album „The Women Who Raised Me“ gestaltete er mit satten, voluminösen Klängen, die sowohl der Pop-Ästhetik als auch dem populären Jazz entsprechen.

Werner Stiefele, 11.04.2020


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