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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Diverse

„Eileen Farrell – The Complete Columbia Collection“

Eileen Farrell, Richard Tucker, André Previn, Juilliard String Quartet, Luther Henderson Orchestra, New York Philharmonic, Leonard Bernstein, Dimitri Mitropoulos u. a.

Sony 19075991902
(700 Min., 1946–63) 16 CDs

Doch, dieses Kistchen ist mehr als nur die inzwischen übliche Archiv-Zusammenstellung zum Kampfpreis. Die Sony hat in ihren CBS-Regalen gekramt und auf 16 CDs wirklich alles zusammengefasst, was Eileen Farrell (1902–2002) zwischen 1946 und 1963 vor deren Mikrofonen trompetet hat. Was ihr klassisches Studio-Komplettwerk beinhaltet, inklusive sechs ehemaliger LPs, die hier erstmals digitalisiert wurden. Doch die Dame irischen Ursprungs, die sich ob ihrer Körperfülle nie auf einer Opernbühne wohlfühlte, zudem vom Met-Mächtigen Rudolf Bing gehasst wurde, konnte eben nicht nur ganz formidabel Brünnhilde, sondern auch den Blues – als tönendes Wundertier sehr eigener Art, als das sie von den Kennern besonders geliebt wird. Und so hat sie noch einige weitere Platten mit den Klassikern des American Songbook für kleinere Firmen eingespielt. Da war aber ihre seltsame bis gar nicht vorhandene Opernkarriere schon wieder vorbei. Obwohl sie mit den Größen ihrer Zeit nicht nur mithalten konnte, sondern mit Zinka Milanov, Renata Tebaldi und sogar der Callas auf ähnlicher Höhe sang.
So finden sich jetzt alle kostbaren Vokalschätze dieser einzigartigen Sängerin, die für Soprane das verkörpert, „was der Niagara-Fall für Wasserfälle ist“, so ein zeitgenössischer Kritiker. Da wären also, immer gesungen von einem voluminösen, dunkel flutenden Sopran mit Höhe und Agilität, mit dramatischer Attacke und breit fließendem Legato, die schönsten Stellen von Puccini und Verdi (auch Duette mit dem kraftvollen Richard Tucker), Beethoven und Wagner mit Leonard Bernstein, der komplette, klassische „Wozzeck“ unter Dimitri Mitropoulos, ein grandioses Best of „Medea“-Album, eindrückliche Lieder-Alben, Weihnachtslieder und eben die die wunderbaren Songs von Gershwin, Porter, Berlin, Arlen und Kern. Ein wirklicher USA-Klangedelstein – nun sehr zugänglich gemacht.

Matthias Siehler, 21.03.2020


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