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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



In vielen Aufnahmen haben der Cellist Jean-Guihen Queyras und der Pianist Alexandre Tharaud labelübergreifend gezeigt, dass sie mehr sind als nur Kollegen. So erkundete man die Duo-Meisterwerke von Johannes Brahms bis Claude Debussy mit einem derart blinden Verständnis und stets auf einem gemeinsamen Atem, wie es nur zwei eng miteinander befreundete Musiker können. Um diese Freundschaft nun auch aus einer anderen Perspektive zu beleuchten, sind die beiden Franzosen von den Repertoire-Gipfeln herunter in die vermeintlichen Niederungen der aparten bis brillanten Kurzstrecke und Zugabenwelt gestiegen. Fast 20 Stücke aus drei Jahrhunderten haben Queyras und Tharaud ausgewählt. Und neben solchen Evergreens von Brahms (Ungarischer Tanz), Fritz Kreisler (Liebesleid) und einem Chopin-Nocturne präsentieren die Zwei auch Arrangements von Piècen aus der Feder von Joseph Haydn, Gabriel Fauré und Rodion Shchedrin. Doch wenn eben zwei solche Vollblutmusiker so ein Programm auf die Beine stellen, dann nicht als künstlerischer Schnellschuss, sondern als Ausdruck ihrer künstlerischen Komplizenschaft etwa im beherzten Virtuosen-Feuer oder im verlockend schönen Salon-Schmelz. Komplettiert wird das Album übrigens nicht nur von zwei Solo-Cello-Stücken von Bernd Alois Zimmermann (Kurze Studie Nr. 4) und Henri Dutilleuxʼ „1. Strophe über den Namen Sacher“. Für John Coltranes „Alabama“ und das „Adagio“ aus Haydns 13. Sinfonie hat sich Queyras noch mit weiteren Musikerfreunden, mit dem Saxofonisten Raphaël Imbert sowie dem Ensemble La Diane Franҫaise verbündet. Und auch hier trägt dieses so kurzweilige und facettenreiche Album zu Recht seinen Titel „Complices“.

Guido Fischer, 29.02.2020


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