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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Hans Swarowsky (1899 - 1975) ist vor allem als Dirigentenlehrer bekannt. Berühmte Schüler wie Claudio Abbado, Zubin Mehta, Mariss Jansons oder Giuseppe Sinopoli lernten bei ihm ihr Handwerk. Swarowskys eigene Pultkarriere geriet während der NS-Zeit ins Stocken, nach dem Krieg gelang ihm in Wien ein fulminanter Neubeginn. In den folgenden Jahren leitete er vielbeachtete Aufführungen an der Wiener Staatsoper und mit den Wiener Symphonikern, außerdem dirigierte er Orchester in Deutschland und in anderen Ländern. Eine neue CD-Edition beleuchtet sein inzwischen in Vergessenheit geratenes diskografisches Erbe. Auf insgesamt elf CDs mit Einspielungen vom Anfang der 50er bis zu den frühen 60er Jahren spannt sich der Bogen von Haydn und Mozart bis zur Moderne. Voll dramatischer Spannung ist etwa eine Aufnahme von Beethovens Sinfonie Nr. 3 „Eroica“ mit dem Orchester der Wiener Staatsoper (1955). Swarowsky, in jungen Jahren Assistent von Arturo Toscanini an der Mailänder Scala, wandte sich dezidiert gegen eine romantisierende Lesart. Gleichwohl bewegte ihn eine Aufnahme von Mahlers Dritter Sinfonie mit Wilhelm Furtwängler einst dazu, Dirigent werden zu wollen. Hier ist eine Live-Aufnahme mit dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin und der charismatischen Altistin Soňa Červená (1963) zu hören. Zu den Filetstücken dieser Edition zählen sicherlich auch Schuberts „Unvollendete“ mit dem Wiener Staatsopernorchester (1957), Werke von Swarowskys Mentor und Freund Richard Strauss, etwa „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ (1960), und Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“ mit den Wiener Symphonikern – damals, 1952, ein Werk der Gegenwart.

Corina Kolbe, 07.12.2019


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