home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Cuban Fire

BuJazzO

Double Moon/in-akustik 05712632
(52 Min., 9/2016)

Der US-Posaunist Jiggs Whigham ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Figuren innerhalb der deutschen Jazzszene. So leistete er ab 1979 als Leiter der Jazz-Abteilung der Hochschule für Musik in Köln und später in Berlin an der Hanns-Eisler-Hochschule und im Jazzinstitut JIB Wegweisendes für die Ausbildung mehrerer Generationen junger Musiker. Mit nicht minder großer Leidenschaft leitete der amerikanische Rheinländer diverse Jazz-Großformationen, darunter die Big Bands von RIAS und BBC sowie seit 2011 gemeinsam mit Niels Klein als Nachfolger von Peter Herbolzheimer die bundesdeutsche Talentschmiede BuJazzO.
Das Bundesjugendjazzorchester revanchiert sich jetzt mit einer besonderen Aufnahme bei seinem väterlichen Bindungsglied zur US-amerikanischen Jazztradition: Mit „Cuban Fire“ schließt sich für Whigham, der 2020 als Ehrendirigent beim BuJazzO in den Unruhestand tritt, ein Kreis. Denn die von Johnny Richards geschriebene Suite wurde ursprünglich von einer Formation aufgeführt, die eine der ersten Karrierestationen des jungen Posaunenwunderkindes Jiggs Whigham war: dem Stan Kenton Orchestra.
Die von Whigham mit Verve und Sinn für viele Feinheiten dirigierte „Cuban Fire Suite“ eignet sich aber auch fernab von nostalgischen Gefühlen bestens als Anschauungsmaterial für die jungen Musiker, die sich für diesen speziellen Konzertmitschnitt im Amsterdamer Bimhuis aus Mitgliedern der deutschen, niederländischen und britischen Elite-Jugendorchester zusammensetzten.
Denn es sind nicht nur typische Latinversatzstücke wie traute Rumba-Rhythmen oder perkussive Großangriffe, die hier zu hören sind. Da gibt es etwa in „Fuego Cubano“ düstere orchestrale Farbenspiele, die viel mehr mit Gustav Holst als mit afrokubanischer Lockerheit zu tun haben, während in „Quien Sabe“ die vorzüglichen jungen Solisten bewusst Charlie Parker zitieren. „La Suerte De Los Tontos“ schließlich, das vom Publikum frenetisch bejubelt wird, weckt Erinnerungen an Western-Soundtracks und Dave Brubeck.
In die Gegenwart verweisen die beiden Bonus-Stücke der CD, Mark Armstrongs „The Hunt“ und Martin Fondses „A Rosa“, die bei dem Konzert jeweils von ihren Komponisten dirigiert wurden. Jiggs Whigham wird zufrieden notiert haben, dass die Fortführung seiner vor 40 Jahren begonnenen Pionierarbeit beim musizierenden und anleitenden Nachwuchs Europas in guten Händen ist.

Josef Engels, 31.08.2019


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top