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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johannes Brahms, Antonín Dvořák

Sinfonie Nr. 3, Sinfonie Nr. 8

Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša

Tudor/Naxos TUD1743
(76 Min., 2 & 5/2018) 2 CDs, SACDs

Jakub Hrůša setzt sein Bamberger Brahms-Dvořák-Projekt fort: Letztes Jahr stellte er die Vierte des Ersteren der Neunten des Letzteren gegenüber, nun präsentiert er die Dritte und die Achte. Schade, dass ihm auf der Brahms-Seite zwangsläufig bald die Sinfonien ausgehen werden – oder plant er vielleicht die Kombination weiterer Dvořák-Sinfonien mit anderen Orchesterwerken von Brahms? Wie auch immer: Mit der neuen Folge wird das zu Anfang des Zyklus erreichte Niveau in jeder Hinsicht gehalten. Großartig ist (um mit dem Drumherum zu beginnen), dass der Musikwissenschaftler Wolfgang Sandner für das Beiheft nicht nur erneut ein aussagekräftiges Gespräch mit dem Dirigenten geführt hat, sondern für die vorausgehende Einführung in die doppelte Werkgeschichte vor dem Hintergrund der Beziehung der beiden Komponisten wiederum einen interessanten biografischen Ausgangspunkt findet. Somit ist der fleißig lesende Hörer gut vorbereitet, wenn er sich der Musik widmet.
Schon im ersten Satz der Brahms-Sinfonie wird deutlich, dass Jakub Hrůša seiner gediegenen, klanglich perfekt ausbalancierten, in den Tempi eher breiteren Herangehensweise treu bleibt. Im Andante würde man sich beim Bläser-Beginn vielleicht ein wenig mehr individuelle Emphase in der Ausgestaltung der Linie wünschen; hier sorgt das Ebenmaß teils für eine gewisse vornehme Glätte, die distanziert wirken kann. Im herzzerreißend schönen dritten Satz geht das Konzept eher auf: Die entspannte Ruhe in der Herangehensweise bringt die Melancholie des Hauptthemas und seiner Fortspinnung absolut überzeugend zur Geltung. Dvořáks „Achte“, den meisten Hörern sicher weit weniger vertraut als die Brahms-Sinfonie, lässt in der kurzen langsamen Einleitung sogleich aufhorchen: Das dunkle, warme Leuchten des in Tenorlage erklingenden ersten thematischen Gedankens und der naturlauthafte Einsatz der Flöte bereiten ein wahrhaft feuriges Allegro vor, das Hrůša in edler und gemessener, freilich nicht in ekstatischer Weise zur Entfaltung führt.

Michael Wersin, 31.08.2019


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