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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Claude Debussy

Jeux, Nocturnes, Prélude à l‘après-midi d’un faune

Les Cris de Paris, Les Siècles, François-Xavier Roth

harmonia mundi HMM 905291
(51 Min., 1 & 6/2018) CD + DVD

Ein „magicien de la mélodie et du timbre“ sei Claude Debussy, heißt es auf der Rückseite dieser Box, die Teil der umfassenden Werkschau ist, welche harmonia mundi dem Komponisten anlässlich seines hundertsten Todesjahres 2018 widmet. Aber Debussy ist noch mehr: Er ist auch ein Magier des Rhythmus. Und dies nicht nur auf jene mehr äußerliche Art und Weise, die den Dirigenten François-Xavier Roth beim Live-Auftritt mit der „marche écossaise“ (zu sehen und zu hören nur auf der beiliegenden DVD) auf dem Podium zu kleinen Tänzchen auf einem Bein verleitet. Nein, er ist ein Meister des Rhythmus auch mit jener geheimnisvoll feinsinnigen Raffinesse, mit der er innerhalb eines festen Metrums einzelne melodische Linien durch vertrackt differenzierte Reihung unterschiedlichster Notenwerte zum freien Schweben bringt. Das ist unter anderem immer wieder zu erleben in den „Jeux“, komponiert 1913 für Diaghilevs „Ballett russes“ als musikalische Illustration des Liebesgeplänkels eines Tennis spielenden Paares auf der Suche nach einem verschossenen Ball.
All dies und noch viel mehr hören wir in vorbildlicher Interpretation durch das Ensemble Les Siècles unter Leitung von François-Xavier Roth. Die Musiker spielen auf Instrumenten der Debussy-Zeit, und das ist – ergänzend zur ohnehin grandiosen spielerischen und dirigentischen Leistung – ein zusätzlicher Gewinn für diese Einspielung, nun wieder den „magicien du timbre“ betreffend. Und natürlich ist es auch ein Gewinn, das Orchester nicht nur hören, sondern auch (mit einem Konzertauftritt in Granada) bei der Arbeit sehen zu können: Man wird hier Zeuge der offenbar glücklichen Zusammenarbeit von Spezialisten an ihren historischen Instrumenten und einem höchst inspirierten Leiter, der seinen musikalischen Willen aufs Genaueste zu veräußern versteht. Ein Genuss.

Michael Wersin, 30.03.2019


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