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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Adam Franz Ginter, Jacques Alexandre de Saint-Luc, Johann Georg Weichenberger u.a.

Lauten-Suiten

Toyohiko Satoh

Carpe Diem/Note 1 CD-16317
(62 Min., 11/2017)

Auch nach einem ereignisreichen, für die internationale Lautenszene so fruchtbaren Musikerleben, auf das Toyohiko Satoh mit seinen immerhin 75 Jahren zurückblickt, kann er sich und seine Fangemeinde immer noch überraschen. So hat der japanische Meisterlautenist jetzt ein Album mit Suiten von drei Barockkomponisten eingespielt, deren Namen nur absoluten Connaisseuren ein Begriff sein dürften. Alle drei – Adam Franz Ginter, Jacques Alexandre de Saint-Luc, Johann Georg Weichenberger – waren um das 17. Jahrhundert in Wien tätig und weisen unterschiedliche Lebenswege auf.
Der schon im Alter von 35 Jahren verstorbene Adam Franz Ginter war von Hause aus eigentlich Kastrat. Doch wie seine vom französischen Geschmack imprägnierte e-Moll-Suite jetzt belegt, war er zu Recht ein äußerst geschätzter Könner auf der Laute. Dies unterstreicht auch der Eröffnungssatz der sechssätzigen Suite des gebürtigen Brüsselers Jacques Alexandre de Saint-Luc, der im Gedenken an den Kollegen ein „Tombeau de Mr. François Ginter“ komponiert hat. Und allein schon dieses wundervoll erhabene, dezent beschwingte und zugleich gesangliche Grabesstück gehört zu den Perlen der Aufnahme, die Toyohiko Satoh auf einer beeindruckend klangnuancenreichen, quer durch alle Stimmungen beweglichen, elf-chörigen Original-Greiff-Laute aus dem 17. Jahrhundert eingespielt hat. Dritter im Bunde ist der aus Graz stammende Johann Georg Weichenberger, der zwar ebenfalls vom französischen Lautenstil à la Jacques Gallot und Ennemond Gaultier geprägt worden war. Doch dass die deutsche, damals nicht zuletzt von Großmeister Silvius Leopold Weiss dominierte Lautensprache gleichermaßen auf fruchtbaren, anregenden Boden fiel, spiegelt nicht zuletzt Weichenbergers G-Dur-Suite wider. Abgerundet wird diese unbedingt hörenswerte Lauten-CD von einem „Siciliana“-Satz aus der Feder eines anonymen Komponisten – und auch dieses Stück ist eine Entdeckung!

Guido Fischer, 17.11.2018


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