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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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James MacMillan

Streichquartette Nr. 1 - 3

Royal String Quartet

Hyperion/Note 1 CDA68196
(71 Min., 7/2017)

Drei Streichquartette hat der 1959 in Kilwinning (Schottland) geborene Komponist James MacMillan bisher geschrieben. MacMillan versteht es, im Rahmen dieser altehrwürdigen kammermusikalischen Form ein breites Spektrum mitreißender, fesselnder und bisweilen auch beinahe quälend intensiver Ausdrucksmittel zu entfalten. Er greift damit eine Entwicklungslinie dieser Gattung auf, die man zuvor schon von Beethoven bis hin zu Schönberg, Bartók oder Schostakowitsch verfolgen und erleben kann. Traditionelle Satzfolgen und -formen spielen bei MacMillans zwischen 1988 und 2007 entstandenen Stücken freilich keine merkliche Rolle mehr. Wohl aber gibt es immer wieder Passagen, in denen motivisch-thematische Arbeit nach klassischem Vorbild in modernem Gewand erkennbar ist. Daneben arbeitet MacMillan auch mit der Reduktion und Konzentration des Geschehens auf nur wenige musikalische Ereignisse, die er dann teilweise noch in brüchigen Strukturen bis fast zum Verstummen führt. In diesem Sinne fasziniert besonders der letzte Abschnitt des zweiten Werks, der vom jüdischen Seder-Ritual bzw. vom kindlichen Erleben desselben inspiriert ist. Eine spannende Reise durch Seelenlandschaften, komponiert u. a. als Variationen über ein „Kindheitsthema“. Das Royal String Quartet hat MacMillans Musik in vorzüglicher Weise adaptiert, hat sich die Tonsprache des Komponisten ganz zu eigen gemacht. Beste Voraussetzungen also für die Vermittlung dieser besonderen Musik, die kennenzulernen sich unbedingt lohnt.

Michael Wersin, 01.09.2018


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