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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Feuerlicht

Diknu Schneeberger Trio

O-Tone Music/Edel 1030332OTO
(54 Min., 5/2017)

Eine Melodiegitarre, eine Rhythmusgitarre und ein Kontrabass: Diknu Schneeberger hat die Besetzung für Gitarrenjazz in der Nachfolge von Django Reinhard und vielen anderen Sinti- und Romamusikern auf den Kern reduziert. Das passt, zumal der 1990 geborene Gitarrist aus jeder Melodie Dutzende von Variationen ableitete und auch superlange Läufe als perfekte Ketten aus gleich großen Tonperlen spielen kann, diese kurz stoppt, Akkorde einflicht, den Rhythmus wechselt oder in kürzeren, anders strukturierten Läufen weitermacht.
Martin Spitzer und Diknus Vater Joschi Schneeberger legen mit Rhythmusgitarre und Kontrabass ein eng auf Diknus Sologitarre abgestimmtes Fundament. Dabei entwickelt vor allem Joschi Schneeberger mit dem Kontrabass eine eigenständige Melodieführung, während sich Spitzer auf abwechslungsreiche Akkordarbeit konzentriert. Das Zusammenspiel wird dadurch so dicht und intensiv, wie dies nur nach jahrelangen gemeinsamen Auftritten sein kann.
In den meisten Nummern swingen sie. Zwischendurch genehmigen sie sich aber auch eine lockere Samba, verzaubern mit einem Jazzwalzer. Sieben der dreizehn Themen stammen vom Bandleader. Hinzu kommen Jimmie Luncefords Swingklassiker „Dream Of You“, Django Reinhards „Appel Indirect“ sowie „Indifference“ von Antonio „Tony“ Muréna und „Danse Norvegienne“ von Edward Grieg. Bei dem von John Green und Carmen Lombardo verantworteten „Coquette“ integrieren sie eine große Portion Bistro-Flair in ihr Spiel, und „Tears & Rumba Sunset“ bringt eine melancholische Komposition Django Reinhards mit einer Rumba von Stochelo Rosenberg zusammen. Das alles geschieht so unangestrengt und lässig, dass die technische Brillanz der drei völlig selbstverständlich wirkt. Eigentlich bleibt nur eines: zurücklehnen und genießen.

Werner Stiefele, 09.06.2018


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