harmonia mundi HMM 902263
(71 Min., 7/2017)
Isabelle Faust ist ja nicht nur eines der fleißigsten Arbeitsbienchen im ganzen Klassikstock, sie schafft auch traumwandlerisch Workflow und -balance zwischen solistischen Tänzen und sehr konzentrierten Kammermusikauftritten. Gegenwärtig ist das unter anderem das Schubertsche Oktett, für das sie ihre Dornröschen-Stradivari mal wieder mit Darmsaiten bespannt hat und für das eine Truppe von sieben weiteren Freunden ebenfalls auf historischen Instrumenten spielt. Das gibt dem heftigen Konzertieren etwas derb-kräftigere Akzente, die freilich Schuberts nicht immer nur kurzes, zwischen den Stimmen hin und her springendes Dialogisieren entscheidend beleben. Flott gewählt sind zudem die Tempi bereits im den Auftakt machenden Adagio-Allegro. Besonders Lorenz Coppolas Klarinette und Teunis van der Zwart am Horn setzen sich immer wieder monologisch ab; insgesamt bleibt die feine Truppe aber, ohne von Faust irgendwie dominiert oder nur dezent geführt zu werden, erstaunlich konform und harmonisch. Das ist offensichtlich in einigen Konzerten perfektioniert worden, so rasant und dabei rund klingt es. Und trotzdem kommt dieser vitalisierte, fein leuchtend aufpolierte Sechssätzer auf die übliche Länge von 60-Plus Minuten. Als Rausschmeißer-Schmankerl dienen zwei von den Fünf Menuetten mit sechs Trios D 89, die seinerzeit Komponist Oscar Straßnoy für dieselbe Besetzung gustiös arrangierte.
Matthias Siehler, 26.05.2018
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