Es gibt Platten, die sind nichts Besonderes, wohl aber schön. Ralf Gustkes „Flying Days“ gehören in diese Kategorie. Das Quartett des Schlagzeugers greift auf, was sich in der Jazzfunk-, Fusion- und Lounge-Szene an angenehmen Sounds entwickelt hat. Die zehn Nummern schmeicheln sich folglich ohne Widerhaken ins Ohr. Gustke und der Elektrobassist Claus Fischer schaffen ein von markanten Beats und groovenden Linien geprägtes Fundament für den Trompeter Joo Kraus und den Keyboarder Jesse Milliner. Dieses Konzept wurde schon in der amerikanischen „Fahrstuhlmusik“, die einst vor allem von dem Label GRP produziert wurde und tatsächlich angenehme akustische Raummöblierungen hervorbrachte, erfolgreich angewandt – und doch klingt Ralf Gustkes Quartett frisch und unverbraucht. Das liegt zum einen daran, dass der Bandleader selbst den Stücken zwar eingängige Rhythmen verpasst, diese aber mit variationsreichen Schlagfolgen ständig neu ausgestaltet. Ähnlich geht auch Fischer mit seinem Bass um: Er lässt Lücken, er federt, er stellt helle gegen dunkle Sounds. Locker, entspannt, gelöst schweben die Töne aus Joo Kraus‘ Trompete: Er ist seit seinen Tab Two-Zweiten ein Meister der aus wenigen Tönen bestehenden, eindrucksvollen Melodiebögen, die er zwischendurch durch längere Solopassagen unterbricht. Dass er den originalen Trompetensound elektronisch verfremdet, versteht sich bei ihm von selbst. Milliner unterlegt als Begleiter abwechslungsreiche Keyboard-Sounds, und seine Soli legt er loungig schwebend an: Alles in allem eine fröhliche, angenehme Gute-Laune-Musik für Fusion-Fans.
Werner Stiefele, 09.12.2017
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