Startseite · Autoren · Sarah Kesting
Wenn sich mit Herbstbeginn der Wind zurückmeldet, bläst er den kulturbeflissenen Städter zusammen mit einem Wirbel goldgelber Blätter durch die Straßen – und in die Opernhäuser. Das Schönste am Ende des Sommers ist wahrscheinlich der Saisonbeginn im Musiktheater. Doch der Sturm, der den alten Sommerstaub ausfegt, macht auch vor der Opernbühne keineswegs Halt. Im Gegenteil – vom Barock ausgehend, kommt musikalischen Unwettern in der französischen Oper eine dramaturgische Schlüsselfunktion zu. Sarah Kesting hat sich für RONDO einmal kräftig die Ohren durchpusten lassen und gibt einen kleinen Einblick in ein stürmisches Kapitel der Operngeschichte.
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr