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Der Lack ist ab: Die "Spanisch II"-Stradivari des Palacio Real, Madrid (c) Wikicommons
Was momentan wohl in der Chefetage des altehrwürdigen Auktionshauses Sotheby's los ist? Da hat man doch gerade mit großen Tamtam angekündigt, dass man im Juni die „MacDonald“-Bratsche aus der Werkstatt Antonio Stradivaris versteigern wird – wobei man den Wert dieses raren Schätzchens auf schlappe 45 Millionen Dollar taxiert hat. Nun aber könnte das Ergebnis einer Stradivari-Qualitätsprüfung die anvisierte Rekordsumme ins Bodenlose fallen lassen. Zugegeben: 2012 standen bei einem in Paris von drei Fachleuten organisierten Vergleichstest keine Bratschen, sondern Violinen zur Diskussion. Trotzdem kratzt das jetzt veröffentlichte Resultat mächtig am Image der italienischen und vor allem millionenschweren Streichinstrumente.
Die an der Pariser Sorbonne lehrende Akustikspezialistin Claudia Fritz hatte zusammen mit dem Geigenbauer Joseph Curtin und der Geigenexperten Fan-Chia Tao zehn Profimusiker zu einem sogenannten Blindtest eingeladen. Jeder konnte an zwei Tagen jeweils 75 Minuten im Probe- und im Konzertsaal insgesamt zwölf Violinen spielen. Sechs moderne Instrumente traten gegen sechs alte an, von denen fünf Stradivaris waren. Und damit man nicht direkt am Holz und an der Patina die Herkunft erkennen konnte, trugen die Musiker eine Art Schweißerbrille. Nachdem nun alle Instrumente durchgespielt worden waren, wurde den Testpersonen die alles entscheidende Frage gestellt: Welche Violine würden Sie für eine Tournee auswählen? Immerhin sechs Musiker entschieden sich vom Klang und der Spielbarkeit her für ein modernes Instrument. Dazu gehörte der Amerikaner Giora Schmidt, der danach zu Protokoll gab: „Diese Studie beweist, dass moderne Instrumentenbauer einfach nur fantastische Arbeit leisten.“ Auch nicht unerheblich dabei ist aber die Preisgestaltung dieser neuen Meisterstücke. Selbst wenn man einen Kleinkredit aufnehmen muss, sind sie immer noch ein 100-Faches preiswerter als die Viersaiter aus der Cremoneser Luxuslinie.
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