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Mit fünf Jahren bekommt der kleine Arthur sein erstes Klavier, schon kurz darauf gibt er sein erstes öffentliches Konzert. Weitere fünf Jahre später wird er nach Berlin geschickt, wo ihn Joseph Joachim, der berühmte Geiger und Brahms-Freund, unter seine Fittiche nahm. Deutsch wird die erste seiner vielen Fremdsprachen. 1904, in einem Alter, in dem normale Jugendliche noch nicht einmal ihr Abitur in der Tasche haben, unterschreibt Rubinstein seinen ersten Vertrag mit einer Pariser Konzertagentur. Bereits 1906 absolviert er seine erste Amerika-Tournee. Konzerte führen ihn um die ganze Welt. Schon in jungen Jahren hat er alles erreicht. Und so sollte es weitergehen, bis er 1976 seine Konzert- und Aufnahmekarriere beenden musste, weil er fast nichts mehr sah. Im Jahr darauf trennte er sich nach 45 Jahren Ehe von seiner Frau, um fortan mit seiner 58 Jahre jüngeren Freundin, mit der er bereits etliche Jahre eine geheime Beziehung führte, zusammenzuleben. Auch in dieser Hinsicht also ein ungewöhnliches Leben.
Wie es sich für solch einen Ausnahmekünstler geziemt, wird er von seiner Plattenfirma mit einer echten Ausnahmeedition geehrt. Üppiger und luxuriöser ließ man bisher keinen Künstler hochleben. 142 CDs und zwei DVDs finden sich neben einem edlen Begleitbuch in der Riesenbox, alle seine Studio- und Live-Aufnahmen zwischen 1928 und 1976 sind darin versammelt – in Reproduktionen der Originalcover gehüllt. So bekommt man Gelegenheit, einige Standardwerke in drei oder gar vier Interpretationen zu hören und die eigene Lieblingsversion zu küren. Sogar dreieinhalb Stunden bisher unveröffentlichtes Material gibt es zu bewundern, erstmals ist ein größerer Teil der Mitschnitte seiner legendären, zehn Konzerte umfassenden Carnegie Hall-Konzertreihe im Jahr 1961 verfügbar. Eine Box also wie Rubinstein: bigger than life – und unbedingt habenswert.
Michael Blümke, RONDO Ausgabe 1 / 2012
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