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N° 1354
20. - 26.04.2024

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am 27.04.2024



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Zugabe

Namen, Nachrichten, Nettigkeiten: Neues von der Hinterbühne

Nachdem Pianist David Fray angeblich vom Label Virgin zur Deutschen Grammophon wechselt, hat Virgin im Gegenzug Alexandre Tharaud von harmonia mundi abgeworben. In Bewegung gekommen ist auch der Rest des CD-Marktes. Um den CD-Handel stärker mit dem lukrativen Konzertgeschehen zu vernetzen, hat sich die Sony beim Konzertveranstalter DEAG eingekauft, der nach wie vor mit Künstlern der Universal-Konkurrenz (wie Anna Netrebko, Jonas Kaufmann und Elīna Garanča) Geld verdient. Postwendend kooperiert nun Universal mit der First Classics, einem neugegründeten Netzwerk deutscher Klassikkonzertveranstalter.
Christian Thielemann droht die Enteignung eines Teiles seines Seegrundstücks am Potsdamer Griebnitzsee. Seit Jahren schwelt der Streit um einen am See entlang gehenden Spazierweg (in der Nähe der ehemaligen Grenze). Der öffentliche Weg verläuft über die Privatgrundstücke der Anwohner, auch über dasjenige des (Noch-)Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker. Wie blank die Nerven liegen, zeigte Thielemann unlängst in einem Interview, als er den Weg als einen »Rest der Mauer« bezeichnete. Es besteht die Möglichkeit, dass die Stadt gegen die Anwohner und für die Spaziergänger entscheiden und eine Teilenteignung verfügen wird.
Laut Berichten des Filmmusik-Komponisten David Michael Frank (»The Baby-Sitters Club«) plante der verstorbene Popsänger Michael Jackson ein Klassikalbum. Jackson lud Frank in sein Heim in Holmby Hills (Los Angeles) ein und beauftragte ihn mit der Orchestrierung eigener Kompositionen. Später erkundigte er sich bei Frank mehrmals telefonisch nach den Fortschritten des Projekts.
Am Londoner Opernhaus Covent Garden hat sich die Mezzosopranistin Joyce DiDonato bei einem Sturz auf offener Bühne ein Bein gebrochen. Es geschah während der Arie »Una voce poco fa« in Rossinis »Il barbiere di Siviglia«. Sie sang humpelnd nicht nur den ersten Akt, sondern – nach einer medizinischen Notversorgung – auch die zwei anderen Akte der Oper zu Ende. Das Publikum, so die Direktorin des Royal Opera House, hatte das Humpeln für einen Teil der Inszenierung gehalten.
Nach dem RSO Wien ist nun auch das Orchestra della Svizzera Italiana von der Auflösung bedroht. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) will Orchester und Chor ab 2013 nicht mehr unterstützen. Seltsame Blüten treibt die Wirtschaftskrise derweil in den USA. Während mehrere Opernhäuser und Orchester akut bedroht sind, ist das Gehalt des Direktors der New Yorker Metropolitan Opera, Peter Gelb, zu Beginn der Krise um 36 Prozent gestiegen. Er liegt jetzt, so der Wirtschafts-Nachrichtendienst Bloomberg, bei jährlich 1,7 Millionen Dollar.
In der Oper wird halt immer noch gutes Geld verdient. Bassbariton Dmitri Hvorostovsky, der »sibirische Tiger« des Betriebs, muss seiner Ex-Ehefrau Svetlana jährlich 30.000 Euro mehr als bisher überweisen. Das ergab ein Prozess, den die ehemalige Tänzerin gegen Hvorostovsky angestrengt hatte. Die ursprüngliche Abgeltung in Höhe von 169.000 Euro sei ein zu geringer Teil des jährlichen Einkommens des Bassbaritons gewesen. Dieses liegt bei immerhin 2 Millionen Euro.
In einem Interview mit dem Corriere della Sera hat Sängerin Patti Smith ihre Absicht bekundet, auf der Bühne die Tosca zu singen. »Meine Einführung in die Oper war eine alte LP, auf der Eleanor Steber die Butterfly sang … Ich war sehr jung und es rührte mich zu Tränen.«
Das Haus des scheidenden Chefdirigenten des Los Angeles Philharmonic, Esa-Pekka Salonen, steht zum Verkauf. Das Anwesen, gelegen in Brentwood in den Bergen von Santa Monica, verfügt über fünfeinhalb Bäder und sechs Schlafzimmer. Im Jahr 2002 für angeblich gut 1,5 Millionen Dollar angekauft, ist der aktuelle Kaufpreis mit 4,1 Millionen Dollar angesetzt.
Bitte weitersagen: An der Fakultät für Phoniatrie und Pädaudiologie der Klinik und Poliklinik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wird, so berichtet die Zeitschrift »Opernwelt«, ab sofort eine spezielle Sängersprechstunde eingerichtet. Sie dient Prävention und Früherkennung und soll schon ab dem ersten Tag einer sich ankündigenden Indisposition Möglichkeiten künftiger Einsatzfähigkeit klären. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen hat man sich auf die Heilung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen spezialisiert. Respektlose Stimmen munkeln, im Team stehe auch der Tenor Rolando Villazón für Einzelberatungen zur Verfügung.

Robert Fraunholzer, 15.03.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2009



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