home

N° 1297
18. - 24.03.2023

nächste Aktualisierung
am 25.03.2023



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

Pasticcio

Meldungen und Meinungen aus der Musikwelt

Eine Orgel wird resozialisiert

Fast ein Dreivierteljahrhundert hatte sie gute Gottesdienste verrichtet. Dank ihrer konnten die Strafgefangenen zumindest spirituell die hohen Mauern der Hamburger Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel überwinden. Da jedoch in den letzten Jahrzehnten die 1906 vom Orgelbauer Paul Rother gebaute Gefängnisorgel kaum jemanden mehr aus der Zelle herauslockte, wurde 2008 ihre Entlassung beschlossen. Und prompt fand das Instrument ein neues Zuhause – in der orgellosen Schlosskirche im vorpommerschen Franzburg. Nachdem man nun die Rother-Orgel für einen symbolischen Euro freigekauft und passgenau eingebaut hat, ist die evangelische Gemeinde in Franzburg glücklich. Und den gläubigen Häftlingen in Santa Fu, wie das Hamburger Gefängnis im Volksmund auch genannt wird, bleibt ja wenigstens noch eine kleine Standorgel.

Guido Fischer, 15.03.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2009



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Das alte Spiel: Zurückbauen und neu machen

Vor fast genau einem Jahr haben wir an dieser Stelle unter der etwas gemeinen, aber unter dem […]
zum Artikel

Gefragt

Sonny Rollins

Der alte Mann und das Mehr

Auf der unermüdlichen Suche nach der einen Note: Der 83-jährige Saxofon-Koloss Sonny Rollins […]
zum Artikel

Gefragt

Jos van Immerseel

„Die Vergangenheit holt mich ein“

Seinen 70. Geburtstag feiert der belgische Dirigent und Pianist am 9. November. Mit seinem […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr


Abo

Top