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Wenn das keine Völkerverständigung ist: Da kommen die K&K Philharmoniker, die sich ihre historische Verbundenheit zur habsburgischen Vergangenheit gewissermaßen in den Titel geschrieben haben, im Januar 2009 nach Berlin – und nehmen in der dortigen Philharmonie live ihr eigenes Neujahrskonzert auf. Im Gegensatz zur gleichnamigen Veranstaltung in Wien gibt’s hier neben beschwingten Walzern, schmissigen Märschen, Polkas und Ouvertüren auch eine Gesangsnummer: Das Schwipslied aus »Eine Nacht in Venedig« mit der Sopranistin Ute Ziemer.
Sein Verstand ist messerscharf, kein noch so raffinierter Verbrecher hat bei ihm eine Chance: Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der legendäre Held der Romane von Sir Arthur Conan Doyle, kehrt auf die Kinoleinwand zurück. Hans Zimmers Filmmusik ist mehr als ein atmosphärisch dichter Soundtrack. Harte, gnadenlose Rhythmen, ein insgesamt trockener Klang zeichnen ein musikalisches Gegenstück zu Holmes’ unerbittlicher Intelligenz.
Eine der »leichteren« kammermusikalischen Besetzungen der Beethovenzeit bestand aus der Kombination von Flöte und Gitarre. Seltsam, dass diese Gattung so ganz und gar aus dem Bewusstsein des Konzertpublikums verschwunden ist. Nun erinnern Michala Petri und Lars Hannibal an Komponisten wie Mauro Giuliani, Ferdinando Carulli und Ernest Krähmer. Und Beethoven selbst ist auch dabei.
Im 18. und 19. Jahrhundert gab es das Streich-, im 20. das Saxofonquartett. Kurt Weill und sein schnoddriger, scharf gezeichneter Dreigroschenton ist der Gewährsmann für das Pindakaas Saxophon Quartett. Über Piazzolla und ein Arrangement von Ketèlbeys »Persischem Markt« reicht das Programm bis hin zu Klezmerklängen.
Zusammen drückten sie die Schulbank. Und dazu eint sie die Begeisterung für die »Comedian Harmonists «: Wer die »Five Gentlemen« erlebt, fühlt sich gleich an das große Sextett der Dreißigerjahre erinnert – allerdings leicht variiert, denn in der Neuauflage wirken in reichhaltigen Arrangements auch Sängerinnen und weitere Instrumentalisten mit. Zu ihrem 15-jährigen Bestehen präsentiert die Boyband in Frack und Lackschuhen nun das Album »Gemüse, Gemüse« – mit Hits vom »Kleinen grünen Kaktus« über »Veronika, der Lenz ist da« bis »Die kleine Stadt will schlafen gehn«.
Oliver Buslau, 15.02.2014, RONDO Ausgabe 1 / 2010
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr