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In der Liederabend-Sparte der Salzburger Festspiele wurden seit jeher nicht ausschließlich die einschlägigen Kunstlied- Stars aufgeboten. Immer wieder einmal bekamen auch die Größen der Opernbühne Gelegenheit zu einem Liedrezital – man denke etwa an den vielgerühmten Auftritt von Cesare Siepi mit Schumann- und Brahmsliedern in der Saison des Jahres 1956. Über 40 Jahre später, im August 2009, war es Anna Netrebko, die sich im großen Festspielhaus mit einem Liedprogramm präsentierte. Passenderweise hatte sie für dieses Ereignis Musik aus ihrer Heimat ausgewählt: Gesänge von Nikolaj Rimskij-Korsakow und Pjotr Iljitsch Tschaikowsky standen auf dem Programm. Allerdings ließ Netrebko es sich nicht nehmen, zumindest als zweite Zugabe ein vertrautes westeuropäisches Schmankerl zu bieten: »Cäcilie« von Richard Strauss markierte den Abschluss des bejubelten Abends, für den die Russin sich einen wahrlich erfahrenen Liedbegleiter an ihre Seite geholt hatte: Daniel Barenboim, der schon in den Siebzigerjahren kongenialer Partner Dietrich Fischer-Dieskaus war.
Michael Wersin, 08.02.2014, RONDO Ausgabe 2 / 2010
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