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Sie nennen sich „Boygroup“, aber eigentlich sind sie eine generationsübergreifende Musikformation: der erfolgreiche Keyboarder und Produzent Dieter Falk, der zusammen mit seinen Söhnen jetzt die zweite CD vorgelegt hat. Es mag an Falk seniors Hintergrund als ehemaligem Kirchenmusiker liegen, dass die drei nach einer Bach-CD auch diesmal vor allem Barockmusik in den Mittelpunkt ihrer pop-jazzigen Arrangements gestellt haben: Da erlebt man Bachs berühmte Toccata vom Synthesizer verzerrt, Pachelbels Kanon im Elektrosound, Händels berühmte Sarabande in einer Vokalfassung und „Tochter Zion“ als Chillout-Klaviersolo.
Irgendwo zwischen Salonmusik, Schrammel, Gypsyjazz und klassischer Kammermusik bewegt sich das Quartett „Passo Avanti“, das Themen von Bach bis Brahms, von Mozart bis Johann Strauß durchaus delikat serviert und in vielen Stilen schillern lässt. Edvard Griegs Szenario „In der Halle des Bergkönigs“ verlockt zu Jazz-Eskapaden, während Bachs weihevolles „Air“ eng am Original bleibt – freilich in den speziellen Klangfarben der Formation. Wie ein Solitär und etwas untypisch ragt die freitonale Fantasie „Loreley: Revisited“ aus der Feder des Ensembleklarinettisten Alexander von Hagke aus dem Programm.
„Quarks & Co.“, „Die große Show der Naturwunder“: Eigentlich kennt man Ranga Yogeshwar ja als Wissenschaftsjournalisten. Aber der Sohn eines indischen Ingenieurs hat auch eine Klavierausbildung am Konservatorium genossen und ist ein großer Fan der klassischen Musik. Nun erzählt er den Kinderklassik-Hit „Peter und der Wolf“ – ergänzt durch eine musikalische Geschichte aus England, die hierzulande bei weitem nicht so bekannt ist: Der peruanische Bär Paddington gerät auf Irrwegen nach Europa und erlebt ein klassisches Konzert. Die höchst illustrative Musik dazu ist dem Komponisten Herbert Chappell zu verdanken, der 1974 erstmals die Paddington-Geschichten des Zeichners Michael Bond untermalte und mit ihm zusammen 1986 diese vor allem in England sehr beliebte Geschichte schrieb.
Im Dezember 2012 starb mit Ravi Shankar eine Symbolgestalt der indischen Musik. Noch im hohen Alter trat Shankar auf – zuletzt auch mit seiner Tochter Anoushka, die bereits mit 13 Jahren ihr Debüt an der Sitar gab. Ihr neues Album mit melancholisch gefärbten Liedern von Verlust und Veränderung verbindet traditionelle indische Musik mit westlichen Pop- und Klassik-Einflüssen, wobei sich die im Titel genannten Spuren auf die Fährten beziehen, die der Vater hinterlassen hat. In drei Liedern stellt sich ihr Ravi Shankars erste Tochter Norah Jones musikalisch an die Seite.
Oliver Buslau, 05.10.2013, RONDO Ausgabe 5 / 2013
Strandurlaub für Klangkörper
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr