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Er war der erste geigende Superstar der Plattengeschichte. Und zwar ein richtiger Superstar. Selbst Menschen, die mit klassischer Musik nicht viel am Hut hatten, kannten Jascha Heifetz. Denn er beschränkte sich nicht auf Konzertsaal und Aufnahmestudio. Nein, auch Film und Fernsehen gehörten zu seinem Betätigungsfeld. Nur Virtuosen-Urvater Paganini war wohl noch berühmter. Aber der konnte keine Schallplatten aufnehmen. Und genau das tat Mr. Heifetz ausgiebig. So ausgiebig, dass seine Plattenfirma mit diesem Material – wie es sich für einen Superstar geziemt – die größte jemals einem einzelnen Künstler gewidmete CDEdition zusammengestellt hat: 103 in Reproduktionen der originalen Hüllen verpackte CDs und eine DVD veröffentlicht das Label zum 110. Geburtstag des Geigers am 2. Februar. E in über 300 Seiten starkes gebundenes Buch inklusive einer vollständigen, sowohl nach Komponisten wie nach Aufnahmedaten geordneten Diskographie begleitet die vier Kilo schwere Riesenbox. Sogar zweieinhalb Stunden bisher unveröffentlichtes Material wurde aufgetrieben. Vollständiger geht’s nicht – und das alles hervorragend remastered. Selbst die beinahe ein Jahrhundert alten ersten Aufnahmen von Heifetz aus dem Jahr 1917 klingen schlichtweg verblüffend. Bis 1972 hat er auf seiner Guarneri, auf der schon Mendelssohns Violinkonzert uraufgeführt wurde, von Bach und Mozart über die Romantiker bis zu den für ihn komponierten Werken von Korngold, Walton und Castelnuovo- Tedesco so ziemlich das gesamte Violinrepertoire auf Tonträger gebannt. Wer sich also auch nur ein bisschen für die Kunst des Geigenspiels interessiert, kommt an dieser Schatztruhe nicht vorbei.
Michael Blümke, RONDO Ausgabe 1 / 2011
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