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Glücklich war Chopin in seiner Zelle auf Mallorca bekanntlich nicht. Zu kalt, lautete das Leidensurteil des an Tuberkulose erkrankten, zusätzlich an einer Lungenentzündung laborierenden Komponisten. Nach dreieinhalb Monaten hatten Chopin und George Sand, die bei der Bevölkerung ohnehin nicht gut gelitten waren, die Nase voll. Sie kehrten niemals wieder nach Mallorca zurück. Trotzdem gehört die Kartause von Valldemossa, wo Chopin die »24 Préludes op. 28« schrieb, zu den meistbesuchten Komponisten- Gedenkstätten der Welt. Warum? Kultur ist sonst knapp unweit vom Teutonengrill. Der Streit indes zwischen den Vermarktern des Chopin-Kultes auf Mallorca spitzt sich seit Jahren zu – und wurde jetzt in erster Instanz zugunsten der heutigen Inhaber von Klosterzelle 4 entschieden. Ob Chopin wirklich hier oder nicht doch in Zelle 2 des Kartäuserordens gewohnt hat, wird die Gerichte wohl noch länger beschäftigen. Das Publikum wird ohnehin weiter strömen.
Robert Fraunholzer, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 2 / 2011
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