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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Asya Fateyeva (c) Neda Navaee

Musiktage Mondsee

Hommage à Debussy

In der Salzkammergut-Idylle findet im Sommer einmal mehr das hochkarätig besetzte Kammermusikfestival statt.

Da hatte der ungarische Meisterpianist András Schiff aber einen sehr guten Riecher, als er auf der Suche nach einem geeigneten Musikplätzchen im herrlichen Salzkammergut landete. Denn hier fand er am Mondsee genau den richtigen Ort, an dem er sich einen Traum erfüllen konnte. Ausschließlich um die Kammermusik sollte sich sein Festival drehen. Mit spannend zusammengestellten Programmen, präsentiert von Weltklasse-Musikern und alles in herrlicher Umgebung. 1989 gingen die „Musiktage Mondsee“ erstmals über die Bühne. Im Laufe der kommenden Jahrgänge gaben sich hier Stars wie Cecilia Bartoli, Steven Isserlis und Gidon Kremer ein Stelldichein. Und wer einmal dabei war, der blieb dann schon mal etwas länger. Wie das Auryn Quartett, das 2010 die Künstlerische Leitung übernahm. Seit 2022 ist nunmehr Matthias Lingenfelder – seines Zeichens ehemaliger Geiger des Auryn Quartetts – alleiniger musikalischer Hausherr. „Es gibt wenige Festivals bei denen von der einzigartigen Atmosphäre über die tolle Musik bis zur schönen Natur wirklich alles so ‚stimmt‘ wie in Mondsee“, schwärmt Lingenfelder denn auch von seinem Teilzeitarbeitsplatz – und fügt gleich noch hinzu: „Für uns Musiker ist die Möglichkeit bestechend, auf höchstem Niveau und gleichzeitig in familiärer Atmosphäre gemeinsam musizieren zu können.“
Nachdem man dies im letzten Jahr besonders anhand des Kammermusikschaffens von Mendelssohn Bartholdy getan hat, steht bei der diesjährigen Sommeredition Claude Debussy im Mittelpunkt. Für die elf Konzerte hat Matthias Lingenfelder namhafte Ensembles und Solisten wie Klarinettist Julian Bliss, Cellist Christian Poltéra, Pianist Dénes Várjon und das Quatuor Hermès eingeladen. Wobei die Meisterwerke des Franzosen stets in einem besonderen, musikalisch auch breiteren Rahmen erklingen.
Beim Eröffnungskonzert kommt es etwa auch mit Stücken von Ravel und D’Indy zur Hommage à Haydn. Mit der Shooting-Star-Saxofonistin Asya Fateyeva geht es danach jazzig zu – mit Erwin Schulhoffs „Hot-Sonate“ über Debussys „Le petit nègre“ und Gershwin-„Preludes“ bis hin zu Milhauds „Scaramouche“. Um „Licht und Farbe“ dreht sich das Programm mit Solo-Stücken (u.a. Debussys „Syrinx“) und Pendereckis Klarinettenquartett. Und bevor beim Festivalausklang auf eine Cello-Sonate von Beethoven erst Dvořáks „Amerikanisches Quartett“ und schließlich Debussys einziges Streichquartett folgt, gibt es zwischendurch ein außergewöhnliches Hommage-Konzert. Es lautet „Le tombeau de Debussy“, bei dem laut Lingenfelder „alle zehn Kompositionen, die von den damals berühmtesten Komponisten der Zeit zum Gedenken an Debussy geschrieben wurden, zu hören sein werden.“ Dazu gehören Piecen etwa von Erik Satie, Florent Schmitt, Igor Strawinski sowie Paul Dukas.
Aber wie es im Festivalbetrieb so üblich ist, ist Matthias Lingenfelder bereits mit den Vorbereitungen und Planungen der Mondsee-Ausgabe 2024 beschäftigt. Etwas kann er immerhin schon verraten: „2024 wird Wolfgang Amadeus Mozart im Mittelpunkt stehen. Und bekannte Musikerinnen wie Elisabeth Leonskaja oder Nobuko Imai haben ihr Kommen zugesagt.“

Musiktage Mondsee:

25. August bis 2. September
Claude Debussy – Licht und Farben in der Musik
www.musiktage-mondsee.at
Tickets: +43 (62 32) 22 70

Guido Fischer, 03.06.2023, RONDO Ausgabe 3 / 2023



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