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Im sommerlichen Schlosshof (c) Uwe Hauth
Da fährt selbst der erholungsuchende Berliner gern schon mal rund eine Stunde mit dem PKW, um am Rande Brandenburgs lang und tief durchzuatmen. Hier, in der grünen Lunge rund um das Städtchen Rheinsberg nämlich, das mit einer herrlichen See- und Waldlandschaft gesegnet ist. Kein Wunder, dass sich in diesem Paradies auch schon vor über drei Jahrhunderten der Preußenhof eine Auszeit nahm und dafür das örtliche Schloss bezog. So residierten hier die Kronprinzen Friedrich sowie sein Bruder Heinrich, die jeweils das Anwesen in einen wahren Musenhof verwandelten.
Seit nunmehr 1990 kann man sich Jahr um Jahr davon überzeugen, wie herrlich Musik und Architektur hier miteinander harmonieren. Denn in jenem Jahr gründete Komponist Siegfried Matthus ein Festival, das sich dem Sängernachwuchs widmet. Dafür findet im Vorfeld ein internationaler Gesangswettbewerb statt, der als Preise dann die Opernpartien in den Festivalaufführungen in Aussicht stellt. Und natürlich sitzen im begeisterten Publikum auch internationale Stimmenscouts, die die neuen Opernsternchen an die weltweit großen Häuser von der New Yorker MET bis Mailänder Scala weiterempfehlen.
Für den diesjährigen 32. Internationalen Gesangswettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg haben sich über 250 Sängerinnen und Sänger aus 18 Ländern beworben. Und die Glücklichen, die nicht nur zum Vorsingen eingeladen worden sind, sondern auch die kritischen Jury-Ohren überzeugen konnten, haben die große Gelegenheit, mit namhaften Regisseuren und Dirigenten zusammenzuarbeiten. In diesem Jahr inszeniert der künstlerische Direktor Georg Quander die zu Unrecht vergessene Erfolgsoper: „La molinara“ („Die schöne Müllerin“) des Mozart-Zeitgenossen Giovanni Paisiello. Die Buffo-Oper um eine heiratswillige Gräfin und ihre Rivalin, an die alle Bewerber ihr Herz verlieren, verspricht zauberhafte Arien und musikalischen Witz. Ein ideales Stück für die jungen Stimmen der Wettbewerbssieger also – bei dem die von Bernhard Forck geleitete Akademie für Alte Musik Berlin ihr Rheinsberger Debüt als Opernorchester gibt.
Doch nicht allein auf der Opernbühne sowie bei den verschiedenen Opern-Galas können die gekrönten Gesangshäupter ihr immenses Talent unter Beweis stellen. Zum Programm gehören auch Liederabende und Kammermusik-Matineen. Zusammen mit Dirigent Alexis Kossenko sowie dem Theresia Orchestra reist man anhand von Mozart-Sinfonien und Arien etwa von Giuseppe Cambini nach Paris, wo sich Prinz Heinrich 1784 im Louvre musikalisch vergnügte.
Den Abschluss der Kammeropern-Saison bildet Henry Purcells „The Fairy-Queen“ in einer neuen Produktion der Bundesakademie für junges Musiktheater: der Stoff von Shakespeares „Sommernachtstraum“ mit Musik des 17. Jahrhunderts, auf die Bühne gebracht von jungen Menschen von heute. Und all das in einer Umgebung, von der schon der spätere Preußenkönig Friedrich der Große bekannte, hier die „glücklichsten Jahre meines Lebens …“ verbracht zu haben.
Kammeroper Schloss Rheinsberg
17. Juni bis 18. August
www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de
Tickets: (03 39 31) 7 21 17
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