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Alessandro De Marchi (c) Kiran West
Der Volksmund wusste es schon immer: Italien ist eine Reise wert. Und dieses Motto galt bereits in Zeiten, als man sich dafür von wenig komfortablen Kutschen durchrütteln lassen musste. Diejenigen, die es Anfang des 18. Jahrhunderts nach Venedig zog, erlebten hier nicht nur die legendären Konzerte, die Vivaldi mit seinem Mädchenorchester des Ospedale della Pietà gab. Gleichermaßen konnte man zu Karneval das prallvolle Opernleben genießen. Immerhin wimmelte es seit der Eröffnung des Teatro San Cassiano im Jahr 1637 in Venedig nur so vor Opernhäusern und -aufführungen und auch Vivaldi war da stets fleißig. So schrieb er allein für das Teatro Sant’Angelo rund 20 Opern – darunter jene Opera seria „L’olimpiade“ RV 725, mit der die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik den Vorhang für ihren Vivaldi- und Venedig-Schwerpunkt lüften. Stefano Vizioli inszeniert diesen sportlichen Wettstreit rund um die olympischen Spiele. Am Pult des Innsbrucker Festwochenorchesters steht natürlich der künstlerische Hausherr Alessandro De Marchi. Und das Sängerensemble ist mit u. a. den beiden Countertenören Bejun Mehta und Raffaele Pe sowie Sopranistin Benedetta Mazzucato exquisit besetzt.
„Wege“ – so lautet das diesjährige Motto des Festivals, das sich seit seiner Premiere 1976 zum magnetischen Anziehungspunkt für alle Fans insbesondere auch der Barockoper entwickelt hat. Und weil eben ab dem 17. Jahrhundert alle musikalischen „Wege“ nicht nur nach Rom, sondern auch nach Venedig führten, feiert Alessandro De Marchi mit namhaften und aufstrebenden Alte Musik-Könnern den „prete rosso“ Vivaldi sowie zahlreiche Zeitgenossen.
Vom gebürtigen Venezianer, der 1741 in Wien sterben sollte, gibt es dieses Jahr noch eine zweite Oper – nämlich das Schäferidyll „La fida ninfa“, aufgeführt im Rahmen des erfolgreichen Projekts „Barockoper:Jung“. In der Regie von Elena Barbalich ist außerdem Vivaldis wohl bekanntestes, spannungsgeladenes Oratorium „Juditha triumphans“ zu erleben – mit einem rein weiblichen Star-Vokalquintett um Mezzosopranistin Sophie Rennert.
Darüber hinaus gibt es aber auch wieder zahlreiche Raritäten: Rinaldo Alessandrini und sein Concerto Italiano präsentieren „Stabat Mater“-Vertonungen von Vivaldi, Galuppi und Caldara. Der französische Dirigent und Trüffelsucher Christophe Rousset ist bei Tommaso Traetta fündig geworden – in Form seines Oratoriums „Rex Salomon“. Und während Julien Chauvin mit seinem Ensemble Le Concert de la Loge Concerti des geigenden Hexenmeisters Vivaldi mitbringt, widmet sich Star-Bratscher Antoine Tamestit zusammen mit dem nach dieser Festivalzeit scheidenden Intendanten Alessandro De Marchi selten zu hörenden Viola-Konzerten des kreativen Vielschreibers. Unterm Strich kann man also sagen: Wie damals, als schon alle Wege direkt auf die Musikhauptstadt Venedig zielten, kann auch jetzt wieder diese Route nur über Innsbruck führen.
47. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
„Wege“
11. Juli bis 29. August
www.altemusik.at
Tickets: +43 (5 12) 52 07 45 04
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