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Als Eduard Steuermann am 11. November 1964 in New York verstarb, schickte ihm sein alter Freund Theodor W. Adorno in der „Süddeutschen Zeitung“ einen langen Abschiedsgruß hinterher. „Er vollbrachte im falschen Leben ein richtiges“, so Adorno über Steuermann. Und mit den Worten „Er war ein heimlich Gerechter der Musik“ schloss er die Würdigung eines Musikers, der vor allem als Uraufführungspianist eine zentrale Figur des Wiener Schönberg-Kreises gewesen ist. Adornos Nachruf findet sich in einer weiteren, umfassenden Würdigung Steuermanns. Denn nach dem kürzlich erschienenen Essay-Band „Musiker und Virtuose“ haben jetzt Martin Zenck und Volker Rülke erstmals den kompletten Briefwechsel Steuermanns mit Arnold Schönberg, Theodor W. Adorno und René Leibowitz veröffentlicht. Aus dem Zeitraum 1912 bis 1964 stammt die 274 Briefe umfassende Korrespondenz zwischen Steuermann und drei Musikerpersönlichkeiten, die nicht nur allesamt auf ganz unterschiedliche Weise den Weg der Musik des 20. Jahrhunderts geprägt haben. Die drei umfangreichen Brief-Blöcke erzählen auch über die kommentierenden Fußnoten von einer Aufbruchszeit der zeitgenössischen Musik, bei der es nicht selten zu heftigen Spannungen, Zerwürfnissen und musikästhetischen Kontroversen kam. Zugleich ist der Briefwechsel das Spiegelbild von vier Exil-Biografien, die sich in den USA neu einrichten mussten. Diese auch editorisch beeindruckende Dokumentation wird abgerundet von einer umfassenden Würdigung des Komponisten Steuermann. Dazu gehört ebenfalls eine CD mit von J. Marc Reichow weltersteingespielten Klavierwerken.
Guido Fischer, 17.12.2022, RONDO Ausgabe 6 / 2022
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