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Mit sechs Jahren hatte Frank Peter Zimmermann schon eine genaue Vorstellung vom Leben. „Ich will ein Weltgeiger werden“, soll er 1971 in sein Schulheft notiert haben. Bereits zehn Jahre später ging er dafür den ersten großen Schritt – als er mit Wolfgang Amadeus Mozarts Violinkonzert KV 216 bei den Berliner Philharmonikern debütierte. Seitdem spielt Zimmermann, wie man so schön sagt, in der Weltelite mit. Unter den handverlesenen Top-Geigern gehört er aber seit jeher zu jener Spezies, die nicht viel von Glamour hält, sondern sich viel lieber allen erdenklichen und damit auch etwas abseitigen Repertoirewegen widmet. Wie vielleicht nur noch Kollege Gidon Kremer hat Zimmermann nicht nur Klassiker wie Bach oder Beethoven ganz neu entdeckt, sondern auch die klassische Moderne sowie die zeitgenössische Musik, etwa von György Ligeti. Was den heute 57-jährigen Wahlkölner ebenfalls mit Kremer verbindet, ist seine Omnipräsenz in den Aufnahmestudios. Wobei Zimmermann es sich natürlich längst aussuchen kann, welches spannende Projekt er bei welchem Label am besten realisieren kann. Zwischen 1984 und 2001 war Zimmermann Stammgast bei EMI/Warner. Zusammen u. a. mit den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra sowie Freunden und Förderern wie Lorin Maazel, Mariss Jansons und Heinrich Schiff erkundete er all die konzertanten und kammermusikalischen Meisterwerke und Raritäten nicht einfach auf einem gleichbleibend verblüffend hohen Niveau. Nahezu jedes Stück erzählt bei diesem bis heute so sympathisch allürenfreien „Weltgeiger“ vom Hier und Jetzt, vom prallen Leben.
Guido Fischer, 24.09.2022, RONDO Ausgabe 4 / 2022
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