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Für eine Nation wie Frankreich, die ihr kulturelles Erbe normalerweise mit sämtlichen Klauen verteidigt, muss es geradezu als Frevel gegolten haben, als ein Ensemble von der anderen Rhein-Seite den Zuschlag für dieses Prestigeprojekt bekam. Reinhard Goebel und seine Musica Antiqua Köln (MAK) waren nämlich eingeladen worden, den Soundtrack für das Historienspektakel „Der König tanzt“ beizusteuern. Die Kölner Alte Musik-Truppe wusste die passende Musik von Lully & Co. derart prachtvoll bis nobel in Szene zu setzen, dass wohl auch heute noch französische Musikerkollegen sich die Aufnahme von 1999 neidisch bis bewundernd anhören. Allein mit der französischen Barockmusik kannte sich Goebel, der Gründer, Konzertmeister und vor allem Spiritus Rector der längst legendären MAK, beeindruckend gut aus. Was man übrigens schon 1978 bewiesen hat, als das Team Werke von Marin Marais und Jean-Féry Rebel aufnahm. Doch im Grunde war alles, was man zwischen der Gründung der MAK 1972 und ihrer Auflösung im Jahr 2006 für das Alte Musik-Label Archiv Produktion einspielte, ein Volltreffer. Zumal Goebel aus dem damaligen Studentenensemble rasch ein Profiensemble formte, das mit seiner Virtuosität und Neugier zum Maßstab wurde. Zum Anlass des 70. Geburtstages des aus Siegen stammenden Musikers sind jetzt sämtliche Aufnahmen dieser Kultformation in einer zeitlos gewichtigen Box herausgekommen. Und unter den vielen Einspielungen etwa auch von Telemann, Biber, Händel und der italienischen Connection um Veracini finden sich natürlich auch die Kult-Aufnahmen von Johann Sebastian Bachs „Brandenburgischen Konzerten“ sowie der Concerti des Dresdners Johann David Heinichen.
Guido Fischer, 24.09.2022, RONDO Ausgabe 4 / 2022
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