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Griechische Tragikomödie auf dem Parkdeck: „Greek“ von Mark-Anthony Turnage an der Deutschen Oper Berlin © Eike Walkenhorst
Es ist ja nicht so, dass die zeitgenössische, experimentelle und freie Musik gerade in Berlin unterrepräsentiert wäre. Doch wie in anderen Metropolen ist das Angebot hier und da schon mal derart groß, dass man schnell den Überblick über die Veranstaltungen verlieren kann. Beim „Monat der zeitgenössischen Musik“ kann das nicht passieren. Denn auf der Website der field notes Berlin ist fein säuberlich alles aufgelistet, was zwischen dem 1. und 30.September in ganz Berlin an neuen Tönen zu erleben ist. Zum sechsten Mal findet dieses dezentrale Musikfestival statt. Und es sind diesmal sage und schreibe 150 Veranstaltungen in rund 65 Sälen, Clubs und sonstigen Bühnen, in denen sich Newcomer und alte Hasen, große Orchester und exotisch besetzte Ensembles Kompositionen, Improvisationen und Musiktheater-Abenteuern widmen. So zeigt etwa gleich am 1. September die Deutsche Oper Berlin zur Spielzeiteröffnung die Oper „Greek“ vom Engländer Mark-Anthony Turnage nicht in einer klassischen Guckkasten-Inszenierung, sondern als Open-Air-Spektakel auf dem Parkdeck im Innenhof der Deutschen Oper. Ab diesem Startschuss jagt dann ein hörenswerter Termin den nächsten. In der Lutherkirche (Spandau) steht wieder eine lange Nacht der zeitgenössischen Orgelmusik an – wobei Organisten und Komponisten wie Dominik Susteck sich diesmal auch intensiv mit elektronischen Orgelklängen beschäftigen. Das „Festival für selbstgebaute Musik“ verwandelt den Holzmarkt in einen großen akustischen Spielplatz für Alle. Und wer dabei nicht selbst ein schräges Instrument entwerfen und bauen will, der lässt sich von solchen musikalischen Querköpfen wie Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten) ihre „Erfindungen“ vorspielen. Zu den Highlights im Orchestersegment gehören hingegen etwa das Gastspiel des Cleveland Orchestra mit Werken u.a. von Wolfgang Rihm sowie ein Abend mit den von Kirill Petrenko geleiteten Berliner Philharmonikern, die die einsätzige Sinfonie von Bernd Alois Zimmermann mit Luigi Dallapiccolas Oper „Il prigioniero“ kombinieren. Heimische und auswärtige Freunde der Neuen Musik sollten sich für den kompletten September schon mal nichts anderes vornehmen.
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