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20. - 29.04.2024

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am 27.04.2024



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Marek Janowski und die Dresdner Philharmonie (c) Markenfotografie

Dresdner Philharmonie

Musik für Geist und Körper

Mit der Spielzeit 2022/2023 verabschiedet sich Chefdirigent Marek Janowski von „seiner“ Dresdner Philharmonie – dies aber nochmal mit so manchen Paukenschlägen!

Am 28. April 2017 wurde mit einem großen Festakt und umjubeltem Konzert endlich der umgebaute Kulturpalast und damit das neue Zuhause der Dresdner Philharmonie eröffnet. Und wie es sich für einen Konzertsaal für solch ein Spitzenorchester gehört, sorgte nicht nur sofort das einzigartige Raumerlebnis mit seinen rund 1800 Plätzen für Begeisterung, sondern auch die sensationelle Akustik. Ob große Sinfonik oder anspruchsvolle Moderne, ob packende Oper, filigrane Kammermusik oder fulminante Pianistik – alles wird seitdem zum reinsten Ohrenschmaus. Für die entsprechenden Wohl- und Spitzenklänge sorgen aber stets großartige Musiker. Und auch die Dresdner Philharmonie legt dabei unter ihrem (Noch-)Chefdirigenten Marek Janowski die Messlatte regelmäßig extrem hoch.
2019 hatte Janowski nach der kuren Ära 2001–2003 zum zweiten Mal das Traditionsorchester übernommen. Und bevor er sich nun, mit dem Ende der Spielzeit 2022/2023, mit unter anderem Benjamin Britten und seinem Herzenskomponisten Anton Bruckner (5. Sinfonie) von seinem Publikum und dem Orchester verabschiedet, sorgt Janowski noch einmal für zahlreiche Highlights. Denn neben weiteren Bruckner-Konzerten unterstreicht er nicht nur seinen internationalen Ruf als einer der führenden Strauss-Dirigenten. Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit, vom 30. September bis 15. Oktober, entpuppt sich Janowski einmal mehr als Wagner-Autorität – wenn er den kompletten „Ring des Nibelungen“ konzertant präsentiert und damit auch an jenen legendären „Ring“ erinnert, den er in den 1980er Jahren in Dresden auf Schallplatte festhielt. Mit dabei sind nun solche Top-Wagner-Stimmen wie Vincent Wolfsteiner (Siegfried), Catherine Foster (Brünnhilde) und Christina Landshamer (Woglinde). Für den 83-jährigen Chefdirigenten erweist sich Wagners Musik sowieso als reiner Jungbrunnen.
Im Laufe der Spielzeit begegnet Janowski aber auch so manchen Musikergästen, für die Dresden 2022/2023 zu einem zweiten musikalischen Zuhause wird. Zu ihnen gehört der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi, der als „Artist in Residence“ und in seinen Konzerten einen Bogen von einem Mozart-Klavierkonzert über die herrliche Strauss-„Burleske“ bis hin zu den „Schubert“-Variationen von Helmut Lachenmann schlägt. In seiner Doppel-Funktion als „Composer in Residence“ wie auch als „Palastorganist“ präsentiert sich hingegen der Franzose Thierry Escaich. Dabei trifft er auf das Quatuor Tchalik. Mit der Dresdner Philharmonie präsentiert er seine Sinfonische Dichtung „La barque solaire“. Beim Stummfilm „Sunrise“ von Friedrich Wilhelm Murnau trumpft Escaich hingegen als Meister der Improvisation auf.
Überhaupt ist das Gesamtprogramm der Dresdner Saison reichlich mit internationaler Prominenz besetzt. Zu den Gastdirigenten gehören Kent Nagano, Jukka-Pekka Saraste, Vasily Petrenko und erstmals Andrew Manze. Die Solistenschar umfasst Arabella Steinbacher, Baiba Skride, Truls Mørk, Kirill Gerstein und den früheren Palastorganisten Olivier Latry. Zu den vielen Projekt-Novitäten gehört auch die neue Reihe „Yoga und Musik“, die das Publikum dazu einlädt, anhand bestimmter Yoga-Übungen die live gespielte Musik noch bewusster zu hören und zu genießen.

Dresdner Philharmonie

www.dresdnerphilharmonie.de
Tickets: +49 (0) 351 48 66 866

Guido Fischer, 30.07.2022, Online-Artikel



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