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Kunst ist schön, kostet aber auch viel Geld: Das Sanierung der Stuttgarter Opernhaus sprengt das Budget mit Ansage © Matthias Baus
Was macht eigentlich „Stuttgart 21“, dieses hochambitionierte Projekt der Deutschen Bahn? Es gedeiht und wächst – und entpuppt sich dabei als ein immer größer werdendes Milliardengrab. Zuletzt standen 8,2 Milliarden Euro im Raum. Aktuell dürften rund 9,15 Milliarden Euro realistischer sein. Wobei das eben auch nur ein Schätzwert ist. Was den etwas lockeren Umgang mit Steuermitteln angeht, gibt es in der baden-württembergischen Landeshauptstadt aber ja noch ein zweites unrühmliches Beispiel, bei dem man nur den Kopf schütteln kann. Im Mittelpunkt steht das in die Jahre gekommene Stuttgarter Opernhaus; für seine überfällige Sanierung veranschlagte man 2015 ein Budget von 320 Millionen Euro. Was schon damals kein Pappenstiel war. Doch wie man eben spätestens seit der Elbphilharmonie und der auf das Zehnfache(!) explodierten Baukosten weiß, sind solche Voraussagen mit Vorsicht zu genießen. Und so ist man auch im Fall der Stuttgarter Oper nicht nur jetzt bereits bei einer Milliarde Euro angelangt. Die in der Landesregierung mitbeteiligte CDU spricht schon von 1,5 Milliarden Euro – und will angesichts auch der aktuellen, unsicheren Weltwirtschaft die Sanierung „auf Herz und Nieren“ prüfen lassen. Diese Ankündigung hat denn auch sofort Kulturschaffende zu einer Protestnote veranlasst. So hätten die Intendanten der Sparten Ballett, Oper und Theater ihre „nicht geringe Besorgnis“ gegenüber Landesvater Kretschmann zum Ausdruck gebracht – der wiederum klarmachte: „Wir bekennen uns klar zur Sanierung der Oper und die halten wir weiterhin für notwendig.“ Was aber den ganzen Streit eigentlich zur traurigen Posse macht, ist die simple Tatsache, dass ja noch nicht einmal ein Architektenwettbewerb über die Bühne gegangen ist, der am Ende auch über die zu erwartenden Kosten grob aufgeklärt hätte. Dafür kann man sich schon jetzt ziemlich sicher sein, dass man die bislang im Raum stehende Milliarde garantiert nicht unterschreiten wird. Die Schwaben – ein sparsames Völkchen?
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