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Hat 25 von 800 Jahren der Kruzianer geprägt: Roderich Kreile © Astrid Ackermann
Als Roderich Kreile einmal gefragt wurde, was den legendären Sound des Dresdner Kreuzchors ausmacht, war seine erste Antwort: „Ach wissen Sie, da wird natürlich viel hineingeheimst.“ So ganz wollte Kreile den Fragesteller aber dann doch nicht unwissend entlassen. Und so gab er noch zu Protokoll: „Wir haben einen relativ obertonreichen Klang, einen transparenten Klang. Wir sind agil, weil wir sehr viel a capella singen. Das sind Dinge, die ich anführen würde, um die Kruzianer zu beschreiben.“ Bis jetzt war Kreile erster Ansprechpartner, wenn es um das künstlerische Profil einer der nicht nur berühmtesten, sondern auch ältesten Chorgemeinschaften geht. Denn von den immerhin über 800 Jahren, die es den Dresdner Kreuzchor inzwischen schon gibt, hat Kreile die letzten 25 Jahre maßgeblich geprägt. 1997 wurde der gebürtige Münchner zum Leiter des aus rund 130 Jungen und jungen Männern bestehenden Knabenchors ernannt. Und dass er damit erst der 28. Kreuzkantor in der langen Geschichte des Kreuzchors war, spricht auch für die Kontinuität, mit der hier der Nachwuchs gefordert und gefördert wird. Dass aus so manchen Mitgliedern schon mal ganz große Sänger werden können, zeigt allein der Blick in die jüngeren Annalen des Kreuzchors. Peter Schreier, René Pape und Olaf Bär etwa waren alle Kruzianer. Zudem sind aus vielen Ehemaligen auch namhafteste Dirigenten und Chorleiter geworden. Wie etwa Hans-Christoph Rademann, der die Gaechinger Cantorey in Stuttgart leitet. Oder Martin Lehmann, der aktuell noch den Windsbacher Knabenchor leitet. Im September wird Lehmann aber dann offiziell in sein neues Amt eingeführt. Dann nämlich löst er Roderich Kreile ab, der nun in den Ruhestand geht und am 2. Juli aus dem Kantorat verabschiedet wird. Garantiert wird der Kreuzchor mit seinem „relativ obertonreichen Klang“ ihm mehr als nur ein einziges Abschiedständchen singen.
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