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Tastenkünstler aller Couleur kommen zum Festival – hier die Japanerin Hiromi (c) PR
Die besondere Atmosphäre eines Musikfestivals kann man am Publikumszuspruch, aber auch an den musikalischen Stammgästen ablesen. Und von denen gibt es beim Klavier-Festival Ruhr mittlerweile unzählige. Dazu gehören – wie etwa in diesem Jahr – nicht nur solche aktiven Persönlichkeiten wie Elena Bashkirova, Arcadi Volodos und Grigory Sokolov, die inzwischen jeweils über 20 Recitals bei dem Festival gegeben haben. Selbst ein Tastenpensionär wie Alfred Brendel lässt sich nahezu Jahr für Jahr blicken und mit hintergründigen wie unterhaltsamen Vorträgen hören. Zum 28. Mal ist der österreichische Jahrhundertpianist i. R. also jetzt bei der 34. Edition des Klavier-Festival Ruhr zu Gast. Und zusammen mit dem geschätzten jungen Kollegen Fabian Müller widmet sich Brendel musikliterarisch dem ungleichen Gigantenpaar Beethoven & Goethe.
Über zwei Monate lang bespielen in diesem Jahr rund 70 Pianisten und Pianistinnen die Region von Essen über Moers bis Wuppertal und von Dortmund über Hamm bis Recklinghausen. An insgesamt 24 Orten findet das im Jahr 1988 gegründete Klavierfestival statt. Und mit dem Motto „Lebenslinien“ will man auch die Treue der Musiker und des Publikums würdigen, die für den Charakter und den Geist des Festivals prägend waren und weiterhin sind.
Ob Gerhard Oppitz, Ivo Pogorelich oder Hélène Grimaud, ob Olli Mustonen, Martin Stadtfeld oder Maria João Pires: sie alle zählen längst zum festen Festival-Inventar. Was gleichfalls für András Schiff sowie Evgeny Kissin gilt – und diese beiden Musiker sind nun tatsächlich gemeinsam an einem Abend und an zwei Klavieren bzw. vierhändig an einer Tastatur zu erleben! Doch von solchen Duo-Sternstunden gibt es diesmal einige mehr. Leif Ove Andsnes und Marc-André Hamelin werfen sich da gemeinschaftlich in die brodelnde Partitur von Strawinskis „Le sacre du printemps“. Das Klavierduo Yaara Tal & Andreas Groethuysen bedankt sich für den „Preis des Klavier-Festival Ruhr“ mit Werken von Mozart und Schubert. Im Liedfach begegnen sich mit Bariton Matthias Goerne und Pianist Daniil Trifonov zwei absolute Ausnahmemusiker, die den Bogen von Schumanns „Dichterliebe“ bis hin zu Schostakowitschs „Michelangelo“-Vertonungen schlagen. Und quasi ein Ein-Mann-Duo bildet der Kanadier Jan Lisiecki, wenn er in Personalunion als Pianist und Dirigent sämtliche Beethoven-Klavierkonzerte spielt und dabei das Chamber Orchestra of Europe leitet.
Zu den musikalischen „Lebenslinien“ des Festivals gehören aber von jeher auch der Jazz und die Neue Musik. Vom Stockhausen-Schüler York Höller gibt es die Uraufführung eines Doppelkonzerts, das von Pianist Martin Helmchen, der Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und dem Kölner Kammerorchester unter Leitung von Christoph Poppen aus der Taufe gehoben wird. Im Jazz-Bereich lassen dagegen solche Wirbelwinde wie die Japanerin Hiromi oder der Kubaner Chucho Valdés die Tasten glühen. Während der französisch-amerikanische Jazzer Jacky Terrasson sich mit seinem Trio zwischen Modern Jazz und Standards bewegt.
30. April bis 9. Juli: „Lebenslinien“
www.klavierfestival.de
Tickets: +49 (0)201 896 68 66
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